Das Wundermittel der Natur
Die Natur hat es so eingerichtet, dass Sie als Frau Ihr Neugeborenes selbst ernähren können. Ist das nicht grossartig? Bereits in der Schwangerschaft bereit sich Ihr Brustdrüsengewebe auf das Stillen nach der Geburt vor. Erfahren Sie im folgenden Artikel mehr über die Eigenschaften der Muttermilch und warum es ein Wundermittel der Natur ist.
Vorteile beim Stillen
Das Stillen hat viele Vorteile für Mutter und Kind. Die Muttermilch…
- ist immer verfügbar, in der richtigen Temperatur, frisch und erst noch kostenlos
- liefert alle Nährstoffe, die Ihr Baby braucht
- enthält eine komplette Immunabwehr
- stärkt die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem kleinen Schatz
Ausserdem begünstigt Stillen die Rückbildung der Gebärmutter, hilft die überschüssigen Kilos wieder loszuwerden und ist die beste Prävention gegen Brust- und Eierstockkrebs der Mama.
Zusammensetzung der Muttermilch
Nach der Geburt kann es bis zu fünf Tage dauern, bis die Milchproduktion in Gang kommt. Zwischen dem zweiten und fünften Tag erfolgt der Milcheinschuss und die Milchmenge pendelt sich ein. Die Milchmenge ist von Frau zu Frau verschieden. Im Durchschnitt beträgt die produzierte Milchmenge 800 ml pro Tag.
Die Zusammensetzung der Muttermilch verändert sich laufend und passt sich so an die individuellen Bedürfnisse Ihres Babys an. Die erste Milch wird Kolostrum oder Vormilch genannt und ist reich an Eiweiss und Antikörpern. Sie schützt Ihr Kind vor Infektionskrankheiten. Zwischen dem sechsten und zehnten Tag nach der Geburt wird die Übergangsmilch und anschliessend die reife Milch produziert. Während die Übergangsmilch vorwiegend Kohlenhydrate und Fette enthält, zeichnet sich die reife Milch durch essenzielle Fettsäuren aus.
Die Zusammensetzung der Muttermilch unterscheidet sich sogar innerhalb einer Stillmahlzeit. Zu Beginn ist sie eher wässriger Konsistenz, da sie vorwiegen den Durst löscht. Danach wird sie energiereich, um das Kind optimal zu sättigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Ihr Baby genügend Zeit hat, an der einen und dann an der anderen Brust zu trinken.
Eiweiss: Die Eiweissmenge über die Muttermilch reicht bis zum ersten Lebensjahr aus, damit Ihr Sprössling gut gedeihen und wachsen kann. Zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat sollten Sie jedoch mit Beikost ergänzen, damit der kleine Körper alle nötigen Nährstoffe bekommt. Speziell zu nennen ist hier das Eisen, welches in der Muttermilch mässig vorkommt. Das Eiweiss in der Muttermilch hat nebst dem Wachstum eine wichtige Funktion als Immunabwehr.
Fett: Der Fettgehalt in der Muttermilch ist hoch. Sie liefert zwei bis sechs Gramm Fett pro Deziliter und enthält lebensnotwendige und hochwertige Fettsäuren. Denn diese Fettsäuren können von Säuglingen noch nicht bzw. unzureichend selbst gebildet werden. Sie haben eine wichtige Funktion in der Entwicklung des Gehirns und jeder einzelnen Körperzelle.
Kohlenhydrate: Der Milchzuckeranteil in der Muttermilch liegt bei ungefähr 10 Prozent und begünstigt den Aufbau der Dickdarmflora, welche das Wachstum von schädlichen Keimen verhindert.
Falls Sie nicht Stillen können, wollen oder sich aus einem anderen Grund dagegen entschieden haben, sollten Sie wissen: Sie sind deswegen nicht eine schlechte Mutter! Ihr Kind wird auch ohne Muttermilch grossartig werden. Die heutigen Muttermilch-Ersatzprodukte sind qualitativ gut und liefern Ihrem Baby ebenfalls die nötigen Nährstoffe. Doch falls Sie die Wahl haben, machen Sie sich die obigen Argumente bewusst.
Wir wünschen Ihnen einen guten Schwangerschafts-Endspurt oder falls das Kleine bereits das Licht der Welt erblickt hat – gutes Einleben!
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