Jeder sechste Schweizer oder Schweizerin leidet an einer Milchzucker-Unverträglichkeit, der sogenannten Laktoseintoleranz. Sie ist medizinisch harmlos, aber im Alltag sehr unangenehm.
Was geschieht denn da?
Milchzucker wird in unserem Dünndarm durch das Verdauungsenzym Laktase in seine Bestandteile Traubenzucker und Schleimzucker gespalten. Nur so kann er vom Körper verwertet werden. Werden keine oder zu wenig dieser Verdauungs-Enzyme produziert, gelangt der Milchzucker unverdaut in unseren Dickdarm und wird dort von Darmbakterien zersetzt. Es setzt ein Gärungsprozess ein und Wasser strömt in den Darm. Diese Reaktionen führen zu Symptomen wie Völlegefühl, Blähungen, Durchfall, Übelkeit oder Bauchkoliken. Die Beschwerden sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Auch die Stärke, mit der die Beschwerden auftreten, ist bei jedem anders.
Für eine ausgewogene Ernährung sind Milch und Milchprodukte wichtig, gerade bei Kindern im Wachstum. Sie liefern Eiweiss und Kalzium. Deshalb sollten Sie trotz einer Milchunverträglichkeit auf eine genügende Zufuhr dieser Lebensmittel achten. Jeder Mensch hat eine gewisse Toleranzgrenze für Milchzucker. Je nach der Menge der produzierten Verdauungsenzyme wird eine grössere oder kleinere Menge vom Körper ohne Beschwerden toleriert.
Diese Grenze können sie an sich selber testen.
Beobachten Sie, bei welchen Produkten und ab welcher Menge die Beschwerden einsetzen. Führen Sie während 2 – 3 Wochen ein Protokoll, damit Sie eine Übersicht erhalten. Wichtig zu wissen ist, dass Milchzucker in jeder Milchsorte vorkommt. Es spielt also keine Rolle, ob Sie Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch bevorzugen. Meistens verursacht nur die Milch Beschwerden. Milchprodukte wie Käse, Butter, Joghurts enthalten durch ihre Verarbeitung weniger Milchzucker und werden meist gut vertragen. Hier eine Aufzählung dazu:
Enthaltener Milchzucker pro 100g | |
Milch | 5g |
Buttermilch / Molke | 3-5g |
Rahm / Sauerrahm | 3-5g |
Kefir | 4-5g |
Joghurt / Sauermilch | 4-5g |
Quark | 3-4g |
Extrahart- / Hartkäse | 0g |
Weichkäse | Spuren |
Butter | Spuren |
Spielverderber Laktose
Vielen Asiaten fehlt das Enzym zur Verarbeitung der Laktose. Deshalb macht man ihnen mit Schweizer Milchspezialitäten keine Freude, sondern bereitet ihnen grosse Qualen … aber das nur am Rande …
… Eine meiner Freundinnen leidet seit Jahren an Milchzucker-Unverträglichkeit. Für sie sind die laktosefreien Produkte der Grossverteiler ein Segen. Sie ermöglichen ihr ein Leben ohne Verzicht auf Köstlichkeiten wie Quark, Rahm oder Joghurt.