Zöliakie (oder Sprue) ist eine Unverträglichkeit des Dünndarms auf Gluten. Aktuell wird davon ausgegangen, dass eine von 100 Personen betroffen ist. Zöliakie kann in jedem Lebensalter frisch auftreten.
Was ist Gluten?
Gluten ist ein Sammelbegriff für Getreideeiweiss, welches in
- Weizen, inklusive Einkorn, Emmer und Kamut,
- Dinkel und Ur-Dinkel,
- Grünkern,
- Gerste,
- Roggen und
- Hafer enthalten ist.
Wenn Betroffene glutenhaltige Nahrungsmittel essen, erkennt die Dünndarmschleimhaut diese als Eindringlinge und versucht sie zu bekämpfen. Die Abwehrstoffe, die dafür gebildet werden, richten sich jedoch auch gegen die eigene Dünndarmschleimhaut und schädigen sie.
Auf der Dünndarmschleimhaut befinden sich unzählige kleine Zotten, die die Nährstoffe aus dem Darm aufnehmen und ans Blut weitergeben. Wehrt sich nun der Dünndarm gegen glutenhaltige Nahrungsmittel, zerstören die gebildeten Abwehrkörper diese Zotten. Über kurz oder lang können so immer weniger Nährstoffe aufgenommen werden und Nährstoffmangel, wie zum Beispiel Eisenmangel oder Vitamin B12-Mangel können entstehen.
Mögliche Symptome bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen:
- Müdigkeit, Erschöpfung
- Eisenmangel, Blutarmut
- Mangelzustände von Nährstoffen
- Gewichtsverlust
- Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Bauchschmerzen
- psychische Veränderungen, Konzentrationsprobleme
- Knochenschmerzen
Mögliche Symptome bei Kleinkindern:
- Gewichtsverlust
- Wachstumsstillstand
- Entwicklungsverzögerung
- Durchfall, Blähbauch
- Weinerlichkeit, Gereiztheit
Wenn Sie oder jemand aus Ihrer Familie an einem oder mehreren der aufgezählten Symptome leiden, sollten Sie beim Arzt entsprechende Abklärungen machen.
Bei Personen, die von Diabetes mellitus Typ 1, Schilddrüsenerkrankungen, Rheumatoider Arthritis, Laktoseintoleranz, Osteoporose oder dem Down-Syndrom betroffen sind, wird Zöliakie vermehrt beobachtet.
Wenn jemand aus Ihrer Familie von Zöliakie betroffen ist, besteht für Verwandte 1. und 2. Grades ein erhöhtes Risiko, ebenfalls betroffen zu sein.
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