Aufgepasst bei kalten Fingern und Zehen
© SWICA

Aufgepasst bei kalten Fingern und Zehen

Kalte Finger und Zehen sind in der jetzigen Jahreszeit keine Seltenheit. Wann sie jedoch zum Warnsignal werden und was Sie dann tun sollten, erklären wir im Gesundheitstipp.


 

In der Wintersaison sind kalte Hände und Füsse eigentlich nichts Aussergewöhnliches. Viele Leute klagen in dieser Zeit, dass sie frieren. Tritt das Phänomen jedoch vermehrt auf und ist es beispielsweise mit Schmerzen verbunden, muss man die Symptome vielleicht als Warnsignal für eine ernstzunehmende Erkrankung ansehen – nämlich für das Raynaud-Syndrom.
 

Symptome

In kalter Umgebung reguliert unser Körper die Kerntemperatur durch Zusammenziehen der Blutgefässe. Bei Personen mit dem Raynaud-Syndrom wird diese Reaktion übermässig ausgelöst. Die Finger oder Zehen (in seltenen Fällen können auch die Nase, Ohren oder Brustwarzen betroffen sein) werden zuerst ganz weiss – deshalb wird das Syndrom auch Weissfingersyndrom genannt. Anschliessend färben sie sich bläulich, bevor sie zu einer roten Farbe übergehen. Begleitet werden die Farbveränderungen beispielsweise von Schmerzen (Kuhnagel) oder einem Taubheitsgefühl. Ausgelöst wird das Ganze entweder durch Kälte oder emotionalen Stress.
 

Zwei unterschiedliche Formen

Beim Raynaud-Syndrom wird zudem zwischen einer primären und einer sekundären Form unterschieden: Bei der primären Form sind die Ursachen unbekannt. Sie tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Die Anfälle beginnen meist in der Pubertät und flachen bis zur Menopause wieder ab. Die sekundäre Form ist immer mit einer anderen Erkrankung (zum Beispiel eine Rheumaerkrankung) verbunden. Häufig liegt hier ein ungleichmässiger Befall vor. Das heisst, nur eine Hand oder ein Fuss ist betroffen. Ist dies der Fall, sollte man die Erkrankung von einer Ärztin oder einem Arzt genauer untersuchen lassen. Auch wenn die Symptome erst im mittleren Alter erstmals auftreten oder sehr stark ausgeprägt sind, sollte man auf jeden Fall den Gang in die Praxis antreten.
 

Tipps gegen kalte Finger und Zehen

Um ganz generell kalte Extremitäten zu vermeiden, empfehlen sich folgende Methoden:
 

  • Durch Gehen, Springen und Rennen wird der Kreislauf und dadurch auch die Durchblutung angeregt. Somit wärmen sich die Finger und Zehen etwas auf.
  • Ist es draussen kalt, sollte man die Hände mit guten Handschuhen und die Füsse mit genügend dicken Socken vor der Kälte schützen. Neben Fäustlingen sind auch Modelle, die beheizbar sind sinnvoll oder Handwärmer, die man im Fachhandel oder Supermarkt bekommt.
  • Wird das Raynaud-Syndrom durch Stress ausgelöst, kann beispielsweise Yoga oder eine andere Entspannungsmethode helfen.
  • Kalte Hände und Füsse nie mit heissem Wasser oder anderen heissen Gegenständen aufwärmen. Nicht gut durchblutete, kalte Haut kann heisse Dinge nicht so schnell wahrnehmen, sodass es im schlimmsten Fall zu Verbrennungen kommt. Am besten nur mit ein paar Grad wärmerem Wasser beginnen und anschliessend die Gradzahl schrittweise erhöhen.

Neuen Kommentar hinzufügen:

Mit dem Klick auf "Kommentar senden" erklären Sie einverstanden mit unserer Nutzungsbedingungen und unseren Datenschutzbestimmungen.