Essen gegen Schmerzen?
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Gibt es eine Rheuma-Ernährung?

Was hilft dem Körper jetzt?

Rheuma ist laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ein Überbegriff für verschieden Erkrankungen. Allen gleich ist, dass die Beschwerden an den Bewegungsorganen auftreten und meist mit Schmerzen einhergehen. Unter Rheuma werden mehr als 200 Formen unterschieden.

 

Einteilung von Rheuma

  • Degenerative Erkrankungen
    Sie entstehen durch Abnützungen und durch das Alter. Zum Beispiel Arthrose.
  • Entzündliche Erkrankungen
    Zum Beispiel rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Gicht.
  • Weichteilrheuma
    Zum Beispiel Fibromyalgie, Tennisellenbogen, Sehnenscheidenentzündung
  • Knochenerkrankungen
    Zum Beispiel Osteoporose 

 

So wie es viele verschiedene Rheuma-Formen gibt, gibt keine eigentliche „Rheuma-Diät“. Vielmehr gibt es unterstützende Ernährungstipps, die individuell für jede betroffene Person angewandt werden.

 

Allgemeine Massnahmen

  • Bei Übergewicht sollte eine Gewichtsreduktion angestrebt werden, um die Gelenke zu entlasten.
  • Keine Fastenkuren! Auch wenn der Verzicht kurzzeitig eine Verbesserung bewirken kann, ist die Gefahr Muskelmasse zu verlieren, ein zu grosses Risiko.
  • Nikotinkonsum verschlechtert den Krankheitsverlauf.
  • Wird Cortison verschrieben, ist eine ausreichende Kalzium  und Vitamin-D-Zufuhr wichtig, da Cortison ein Risikofaktor für Osteoporose ist. Essen Sie täglich 3-4 Portionen fettarme Milch und Milchprodukte, bauen Sie kalziumreiche Gemüse in Ihre Ernährung ein (Kohl, Broccoli, Mangold, Spinat).

 

Ernährungsempfehlungen bei entzündlichen Formen
Hier gilt es zu unterscheiden zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Nährstoffen.

 

Entzündungsfördernde Nährstoffe - Die Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure)
Unser Körper kann diese Säure selber produzieren. Dennoch nehmen wir sie zu fast 90% mit der Nahrung auf. Diese Säure erfüllt wichtige Funktionen in unserem Körper, dennoch bildet sie beim übermässigen Konsum entzündungsfördernde Stoffe. Zu finden ist sie in fettem Fleisch, Eiern, Butter, Rahm und Käse. Deshalb:

  • 2x/Woche fettarmes Fleisch, Fleisch durch Fisch, Hülsenfrüchte und Sojaprodukte ersetzen.
  • 1-2 Eier pro Woche.
  • Fettreduzierte Milchprodukte vorziehen.

 

Entzündungshemmende Nährstoffe

 

Omega-3-Fettsäuren
Sie sind die Gegenspieler der Arachidonsäure – sie hemmen deren Bildung.

  • Geniessen Sie regelmässig fettreiche Fische wie Thon, Lachs, Makrele oder Hering.
  • Verwenden Sie Omega-3-reiche Öle wie Raps, Baumnuss oder Leinöl.
  • Knabbern Sie täglich 6 Baumnüsse.
  • Fischöl- oder Leinölkapseln können bei einer zu geringen Aufnahme durch die Ernährung eine Alternative sein.

Antioxidantien 
Sie können freie Radikale abfangen und neutralisieren. Freie Radikale stehen im Verdacht, entzündliche Rheumaformen zu begünstigen.

  • Essen Sie täglich 5 Portionen Salat, Gemüse oder Früchte.
  • Wählen Sie vorzugsweise Vollkornprodukte.

Selen
Schützt unsere Zellen vor freien Radikalen. Selen ist enthalten in:

  • Fisch, Meeresfrüchten
  • Eiern
  • Eierteigwaren
  • Weizen-Vollkornbrot

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