Dr. Silke Schmitt Oggier - Med.Leiterin sante24
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5 Fragen an Dr. Silke Schmitt Oggier - Muss ich wirklich in die Corona-Quarantäne?


und beaufsichtigt werden muss» sprudelt es aus Iris Kuster heraus. «Meine Schwester musste gestern einen Corona-Test machen und hat gerade erfahren, dass sie positiv ist. Vorgestern haben wir noch zusammen Spiele gespielt. Sie ist die Gotte meines Sohns und die beiden verstehen sich sehr gut. Da hatte sie aber noch gar keine Symptome. Es fing erst am nächsten Tag mit Schnupfen und Husten an. Ich weiss nicht, was ich jetzt machen soll.»

 

Wer muss in die Selbst-Quarantäne?
In die häusliche Selbst-Quarantäne müssen alle, die engen Kontakt mit einer Corona-positiven Person oder mit jemandem mit Erkältungssymptomen wie z.B. Schnupfen, Halskratzen, Husten, Gliederschmerzen oder Fieber hatten. Enger Kontakt wird definiert als im selben Haushalt lebend oder Kontakt von länger als 15 Minuten in einem Abstand von weniger als 2 Metern oder Kontakt mit Körpersekreten. Die 24 Stunden vor Ausbruch der Symptome bei der erkrankten Person zählen übrigens auch dazu. Die Selbst-Quarantäne kann nach zehn Tagen beendet werden, wenn man in der Zeit keine eigenen Symptome entwickelt. Mit der Absonderung von anderen Personen leistet man einen wichtigen Beitrag, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen und besonders gefährdete Menschen zu schützen. Wie genau die Selbst-Quarantäne aussieht, dazu gibt es ein sehr gutes Merkblatt vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), das man sich von deren Website oder im Corona-Fragebogen von santé24 herunterladen kann. 

Was mache ich, wenn ich dann auch Symptome bekomme oder mein Sohn?
Wenn man während der Selbst-Quarantäne Symptome eines Atemwegsinfekts entwickelt, wechselt man in die häusliche Selbst-Isolation, wenn der Gesundheitszustand dies zulässt. Die Selbst-Isolation dauert auch wieder zehn Tage vom Beginn der eigenen Symptome an. Hat man an den letzten beiden Tagen dieses Zeitraums noch Symptome, dann verlängert sich die Selbst-Isolation bis man zwei Tage symptomfrei ist. Während dieser Zeit sollte man seinen Gesundheitszustand gut überwachen, Symptome behandeln und sich telefonisch mit dem Hausarzt oder einer anderen Gesundheitsinstitution in Verbindung setzen, wenn die Symptome plötzlich stark zunehmen, das Fieber deutlich ansteigt oder man Probleme mit der Atmung bekommt. Kinder zeigen in der Regel einen milden Verlauf der Erkrankung. Auch für die Selbst-Isolation gibt es ein sehr informatives Merkblatt, das man an denselben Orten wie das zuvor beschriebene findet.

Gibt es Medikamente gegen die Corona-Krankheit?
Spezifische Medikamente gegen die Corona-Erkrankung Covid19 gibt es leider (noch) nicht, es wird aber weltweit danach geforscht. Diese Medikamente sind aber in der Regel nur für schwere Verläufe gedacht, das heisst, wenn Patienten eine beidseitige Lungenentzündung entwickeln. Die sonstigen Atemwegssymptome, die in auftreten können, wie z.B. Schnupfen, Halskratzen oder Husten sollte man wie bei einer Erkältung oder Grippe einzeln zu lindern versuchen. Fieber sollte man dann senken, wenn es den Allgemeinzustand sehr beeinträchtigt. santé24 hat hierfür Behandlungsempfehlungen für Erwachsene und Kinder herausgegeben, die man ebenfalls auf der SWICA-Website findet www.swica.ch/corona.

Warum können wir keinen Corona-Test machen wie meine Schwester?
Momentan sind die Corona-Tests auf ärztliche Anordnung Personen aus der Risiko-Gruppe, Gesundheitspersonal und den Patienten vorbehalten, die aufgrund ihres Gesundheitszustands stationär in ein Spital aufgenommen werden müssen. Für alle anderen Personen macht es momentan zu Beginn der Erkrankung keinen Unterschied, da sie sich sowieso von anderen fernhalten und sich isolieren sollen. Da man die anfänglichen oder die milden Symptome nicht von einer normalen Erkältung unterscheiden kann, ist es am sinnvollsten, wenn alle Leute mit Erkältungssymptomen einfach zu Hause bleiben und niemanden damit anstecken. Ausserdem werden die Corona-Tests auch nicht sofort positiv, sondern erst im Verlauf der Erkrankung, so dass man sich auch in einer falschen Sicherheit wiegen könnte, wenn der Test anfangs nichts anzeigt.

Was bedeutet das Angebot CoronaCareLine?
Die CoronaCareLine ist eines von zwei speziellen Angeboten von santé24 in der Corona-Krise. Die CoronaCareLine bietet während der Selbst-Quarantäne oder der Selbst-Isolation einen täglichen Anruf an und fragt nach dem Gesundheitszustand bzw. dem Verlauf der Erkrankung, sofern nicht der Hausarzt die telefonische Betreuung übernimmt. Dieses Angebot ist besonders geeignet für Alleinstehende oder für Menschen einer Risikogruppe, also Grundkrankheiten. Ausserdem gibt es noch eine spezielle psychologisch-psychiatrische Beratung für Menschen, denen die Corona-Krise Angst macht oder die aufgrund existenzieller Bedrohung oder familiärer Schwierigkeiten Hilfe in Anspruch nehmen möchten.

Iris Kuster nimmt als Alleinerziehende das Angebot des täglichen Anrufs durch die CoronaCareLine sehr gerne an, weil ihr das Sicherheit gibt, dass sie die Selbst-Quarantäne zusammen mit ihrem Sohn und ihren Nachbarn, die für sie einkaufen können, meistern kann. Ausserdem fühlt sie sich so gut unterstützt, falls sie oder ihr Sohn doch Symptome entwickeln sollten.

 

Dr. med. Silke Schmitt Oggier ist die Medizinische Leiterin von santé24 und selber Fachärztin für Kinder und Jugendliche. Die telemedizinische Beratung ist eine zentrale Dienstleistung von santé24, die den SWICA-Versicherten bei allen Fragen rund um die Gesundheit unter der Nummer 044 404 86 86 kostenlos zur Verfügung steht. Eine Praxisbewilligung für Telemedizin ermöglicht es den Ärzten von santé24 zudem, bei telemedizinisch geeigneten Krankheitsbildern weiterführende ärztliche Leistungen zu erbringen. Mit der medizinischen App BENECURA können SWICA-Versicherte ausserdem bei Krankheitssymptomen einen digitalen SymptomCheck machen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Bei einem anschliessenden Telefonat mit santé24 entscheidet der Kunde im Einzelfall selber, ob er die im SymptomCheck gemachten Angaben santé24 freigeben möchte.

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