Julia Sanchez ruft mit dem Mobile direkt aus den Ferien bei sante24 an: «Ich war heute am Strand, habe mich wie üblich sehr gut eingecremt und habe jetzt plötzlich Stellen, die sich anfühlen und aussehen wie Sonnenbrand am Dekolleté und am Hals. Es ist keine ganze Fläche betroffen,
sondern sieht fast aus wie kleine und grössere Spritzer. Es brennt und juckt und ist wirklich unangenehm.» Die sante24-Gesundheitsberaterin bittet Julia Sanchez, mit dem Smartphone Fotos der betroffenen Regionen zu machen und diese zu schicken, damit eine der Ärztinnen sich das anschauen und zurückrufen kann.
Kann ein Sonnenbrand aussehen wie Spritzer?
Nachdem die sante24-Ärztin die Fotos angeschaut hat, ist sie sich sicher: das ist eine sogenannte «Eau-de-Toilette»-Dermatitis. Übersetzt ist das ein Sonnenbrand, der entsteht, weil wahrscheinlich ein Parfum, das auf die Haut gespritzt wurde, die Haut empfindlicher für das UV-Licht gemacht hat. Dann kann genau an den Stellen tatsächlich ein Sonnenbrand beziehungsweise eine Verbrennung entstehen, die dann spritzerförmig aussieht.
Welche Stoffe können so eine erhöhte UV-Sensibilisierung verursachen?
Es können Stoffe sein, die von aussen an die Haut kommen, aber auch eingenommene Stoffe wie Medikamente. Bei den Stoffen von aussen handelt es sich oft um Parfum-Zusätze oder um Pflanzen bzw. Pflanzensäfte. Bei den Pflanzen hat der Sonnenbrand dann zum Teil wirklich die Form des Blattes oder ist genau dort, wo Pflanzensaft auf die Haut getropft ist. Bei den parfümierten Artikeln ist das Erscheinungsbild abhängig von der Applikationsart und kann z.B. die Form von Spritzern haben oder auch flächig sein, wenn es z.B. eine parfümierte Creme war, die grossflächig angewendet wurde.
Wie wirkt sich die Einnahme von Medikamenten aus?
Bei Medikamenten sind in der Regel der ganze Körper oder die besonders besonnten Körperregionen betroffen. Dann ist es vom Erscheinungsbild nicht von einem Sonnenbrand zu unterscheiden und man muss etwas Detektivarbeit leisten und daran denken – wenn die UV-Sensibilität unnormal für die Besonnung oder den Hauttyp erscheint – zu fragen, ob spezielle Medikamente eingenommen werden. Die Symptome können sehr bald nach der Besonnung auftreten, aber auch erst nach Stunden oder längstenfalls nach Tagen.
Was kann ich jetzt gegen das Brennen und Jucken machen?
Die Auswirkungen des Sonnenbrands wie Spannen der Haut, Brennen oder Jucken kann man mit kühlenden Gels oder Cremes z.B. mit Aloe vera oder, sehr angenehm zum Auftragen auch für Kinder, mit Schaumlotionen behandeln. Auch kühlende Wickel helfen. Bei einer stärkeren Verbrennung lohnt sich eine Beratung in einer Apotheke oder sogar beim Arzt (sobald sich Blasen bilden). Dann muss man manchmal auch rezeptpflichtige Substanzen einsetzten oder die Blasen ärztlich versorgen. An den nachfolgenden Tagen sollten die verbrannten Stellen möglichst nicht der Sonne ausgesetzt werden, damit die Haut abheilen und sich regenerieren kann.
Muss ich mit Folgen rechnen?
Das kann leider sein, da diese Art der UV-Dermatitis dazu neigt, eine vermehrte, zum Teil streifenförmige Pigmentierung der betroffenen Stellen zurück zu lassen. Sind die Hyperpigmentierungen sehr stark oder stören sehr, kann manchmal eine dermatokosmetische Nachbehandlung z.B. mittels einer leichten Schältherapie notwendig werden.
Julia Sanchez hat tatsächlich eine Aloe vera-haltige After-Sun-Lotion in ihrem Reisegepäck und versucht, mit dieser die Symptome zu mildern. Auch eine Apotheke wäre als nächste Anlaufstelle in der Nähe des Hotels. Am nächsten Tag ist sowieso statt Strand ein Ausflug mit Besichtigungen in Museen geplant. Das Parfum, das Julia Sanchez sich aus Gewohnheit morgens vor dem Frühstück auf Dekolleté und Hals aufgesprüht hat, wird für den Rest der Ferien in den Schrank «verbannt», damit es keine weiteren Schaden mehr anrichten kann.
Dr. med. Silke Schmitt Oggier ist die Medizinische Leiterin von sante24. Die telefonische Gesundheitsberatung sante24 ist eine zentrale Dienstleistung von SWICA, die den SWICA-Versicherten bei allen Fragen rund um die Gesundheit unter der Nummer 044 404 86 86 kostenlos zur Verfügung steht. Die Fachkräfte von sante24 vereinbaren bei Bedarf einen Arzttermin und schaffen so die Grundlage für eine koordinierte und zielgerichtete Behandlung – von der ersten Beratung bis zum Therapieabschluss.
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