Livemusik unter freiem Himmel: Der Festivalsommer steht vor der Tür. Während sich die Musikfans eine Pause vom Alltag gönnen, gilt beim Alkoholkonsum bei vielen eher das Gegenteil. Prallt die Sonne den ganzen Tag auf einen herab, ist
beim Blick ins Glas jedoch Vorsicht geboten – der Gesundheitstipp weiss, worauf man achten muss.
Nach den vergangenen zwei Coronajahren haben Festivalbegeisterte diesen Sommer viel Nachholbedarf. Nebst den abwechslungsreichen Line-ups locken das warme Wetter, feines Essen und die Aussicht auf eine unbekümmerte Zeit an die Schweizer Openairs. In Gampel, auf dem Gurten oder im Sittertobel gibt es an diesen Tagen aber nicht nur viele Songs auf die Ohren, sondern auch den einen oder anderen Tropfen Alkohol auf die Leber.
Hitze und Alkohol – kein guter Mix
Wenn das Thermometer steigt, erweitern sich die Blutgefässe. Dadurch kann der Körper die Wärme besser nach aussen abgeben und abkühlen. Alkohol hat eine ähnliche Wirkung auf die Gefässe wie Wärme. Trinkt man also bei Hitze ein alkoholhaltiges Getränk, dehnen sich die Gefässe noch weiter aus, was sich in einer plötzlichen Kraftlosigkeit und Erschöpfung bemerkbar machen kann. Reagiert der Körper ganz extrem, kann die Blutgefässerweiterung zu Kreislaufproblemen oder sogar Bewusstlosigkeit führen.
Um den Körper abzukühlen, schwitzt man bei Sommerhitze vermehrt. Dadurch verliert man viel Flüssigkeit. Alkoholische Getränke entziehen dem Körper noch zusätzlich Wasser. Wer also bei heissen Temperaturen Alkohol konsumiert, trocknet den Körper schneller aus. Was weiter im Körper bleibt, ist der Alkohol: Durch die konzentrierte Menge wirkt er schneller und stärker. Während die Schweissdrüsen auf Hochtouren arbeiten, ist dies bei der Leber nicht der Fall. Das Entgiftungsorgan baut – unabhängig von der Aussentemperatur – in der Regel 0,1 bis 0,15 Promille pro Stunde ab.
Anstossen trotz Hitze
Bei Hitze ist es besonders wichtig, seinen Körper nicht zu überfordern oder überanzustrengen. Da sich dies bei einem Festival als eher schwierig herausstellen kann und man unbewusst rund um die Uhr neue Eindrücke verarbeitet, ist es von umso grösserer Bedeutung, sich immerhin mit ausreichend Wasser zu versorgen. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt für eine erwachsene Person rund 2,5 Liter Flüssigkeit pro Tag.
Damit sind jedoch keine alkoholhaltigen Getränke gemeint. Um den Kreislauf zu schonen, sollte mit diesen vermeintlichen Durstlöschern an Hitzetagen nicht übermässig angestossen werden. Nippt man trotzdem mal an einem Glas oder – wie auf dem Festivalgelände üblich – einem Becher Bier, Wein oder Cocktail, sollte man sich dabei Zeit lassen.
Egal, ob mit oder ohne Alkohol: Unter der drückenden Hitze versprechen eiskalte Getränke die sehnlichst gewünschte Abkühlung. Die Erfrischung ist jedoch nur von kurzer Dauer. Denn der Körper muss die Flüssigkeit zuerst auf Körpertemperatur erwärmen, wofür er wiederum Energie benötigt. Viel besser ist es also, lauwarme Getränke zu sich zu nehmen.
Wenn die Sonne zu viel strahlt
Doch nicht nur der Kreislauf dankt es einem, wenn man an Hitzetagen nicht zu tief ins Glas schaut – auch Haut, Augen und Gehirn sind froh darum. Denn je höher der Alkoholpegel, desto nachsichtiger wird man in Bezug auf Sonnen- und Augenschutz. Da die Suche nach einem Schattenplatz auf dem Festivalgeländer oft erfolglos bleibt, gilt for Openair-Fans tagsüber: Sonnenbrille mit UV-Schutz aufsetzen und regelmässig Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen.
Dabei darf auch der Kopf nicht vergessen gehen. Ohne angemessene Ausrüstung riskiert man einen Sonnenstich, der sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen oder Fieber bemerkbar macht. Auch Bewusstseinsstörungen und Krampfanfälle können Anzeichen dafür sein, dass man zu viel Sonne abbekommen hat. Mit einer Dächlikappe oder einer anderen Kopfbedeckung lässt sich dies verhindern.
Mit diesen Tipps steht einem unvergesslichen Festivalbesuch mit gutem Sound nichts mehr im Weg – viel Spass!
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