Antibiotika sind unverzichtbar zur Vorbeugung und Behandlung vieler bakterieller Infektionskrankheiten. Doch immer mehr Bakterien sind antibiotikaresistent. Was das genau bedeutet und was Sie dagegen tun können, erklären wir in unserem Gesundheitstipp.
Mit Antibiotika werden Infektionen wie beispielsweise eine Bronchitis, Lungenentzündung oder Blutvergiftung behandelt. Aber auch bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, kommt es zum Einsatz. Die meisten Erkältungskrankheiten mit Husten, Schnupfen, Halsweh, Ohrenschmerzen, Nebenhöhlenentzündung, Augenentzündung, Heiserkeit und sogar die Grippe werden von Viren verursacht, gegen die Antibiotika nicht helfen. Erst im Verlauf kann es zu einer Infektion mit Bakterien kommen, für die man dann Antibiotika braucht. Jedoch sollten Antibiotika nur selten und sehr gezielt eingesetzt werden. So kann die Resistenzbildung verlangsamt werden.
Antibiotikaresistente Bakterien
Bei der Anwendung von Antibiotika wird versucht, die Vermehrung der Bakterien einzudämmen. Unter den Milliarden von Bakterien gibt es gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) aber immer auch solche, denen das Medikament wenig anhaben kann. Diese können sich weiterhin vermehren und sich im Laufe der Zeit so anpassen, dass Antibiotika gar nicht mehr wirken. Antibiotikaresistent bedeutet also, dass sich die Bakterien der Antibiotikabehandlung anpassen und ihr widerstehen können. Somit werden nicht die Menschen resistent, sondern die Bakterien.
Was kann ich tun?
Wichtig ist, nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich zu Antibiotika zu greifen, damit die Resistenzbildung verlangsamt wird. Erkältungen, eine Grippe oder Blasenentzündungen führen äusserst selten zu schwerwiegenden Komplikationen. Solche Entzündungen lassen sich in den ersten paar Tagen sehr gut ohne Antibiotika behandeln. Die Heilung unterstützen kann man, indem man versucht, die jeweiligen Symptome zu lindern. Dabei können oft natürliche Medikamente oder Tees helfen. Auch bei einer Blasenentzündung lohnt es sich, erst einmal andere Mittel zu probieren; ausser sie geht mit Rückenschmerzen, Fieber oder allgemeinem Unwohlsein einher. Es ist so, dass zwei Drittel solcher Infektionen in den ersten Tagen komplett heilen. Bei infizierten Wunden oder Tierbissen hingegen ist grosse Vorsicht geboten, denn meist sind Bakterien die Auslöser der Entzündung.
Verschreibt der Arzt Antibiotika, sollte man diese so lange wie verordnet einnehmen. Viele Patienten stoppen die Antibiotikatherapie, sobald die Symptome besser werden. Dies kann dazu führen, dass weniger empfindliche Bakterien überleben und resistent werden. Der Antibiotikastopp sollte darum immer mit dem Arzt abgesprochen werden.
Prävention ist die beste Alternative
Um den Einsatz von Antibiotika zu verringern, gilt es der Prävention mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Massnahmen, um sich vor Infektionskrankheiten zu schützen sind:
- Impfungen
- Gute Hygiene (z.B. regelmässiges Händewaschen)
- Gesunde Ernährung
- Regelmässige Bewegung/Sport
Zusätzliche Informationen rund um das Thema Antibiotika und Antibiotikaresistenzen finden Sie auf der Webseite des BAG.
Bei weiteren Fragen rund um Ihre Gesundheit stehen Ihnen als SWICA-Versicherte die Ärzte und das medizinische Personal der telefonischen Gesundheitsberatung sante24 kostenlos und rund um die Uhr mit fachkundigem Rat zur Verfügung. Auf Wunsch vereinbart sante24 einen Arzttermin. Tel. +41 (0)44 404 86 86. Mit der medizinischen App BENECURA können Sie ausserdem einen digitalen SymptomCheck machen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Sie entscheiden in Einzelfall, ob Sie die im SymptomCheck gemachten Angaben sante24 freigegeben möchten.
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