Mit Ecken und Kanten: Der Cube von Nissan.

Asiatischer Wohlfühlwürfel - der Nissan Cube

Der Nissan Cube gilt in Japan seit Jahren als Kultobjekt. Familie Sauber erforscht, warum das so ist und berichtet, weshalb es nicht verkehrt ist.

 

Beats Männermeinung:

Schlechter Geschmack? Eine Sekunde lang denke ich daran. Doch schon ab der zweiten – naja dritten – Sekunde, Fahrt, Stunde kann davon keine Rede mehr sein. Der Nissan Cube, soviel dürfte sicher sein, spaltet seine Betrachter in zwei Lager. «Gefällt mir» oder «Gefällt mir nicht».

Dem Cube zuhilfe kommt der Umstand, dass auf dem europäischen Automarkt ebenfalls immer wieder etwas exotisch anmutende Gefährte auftauchen. Öfter allerdings mit historischem Anstrich. Die Neuauflage des Mini oder des Käfers seien hier erwähnt. Aber auch Seltsamkeiten wie der Ford Puma oder der Renault Avantime und andere haben dazu beigetragen, dass die europäische Autoseele langsam auch Formgebungen toleriert, die sich ausserhalb klassischer Leitplanken bewegen.

Persönlich mochte ich den Cube zunächst überhaupt nicht, dann fand ich ihn interessant und am Schluss gelangte ich zur Überzeugung, dass innere Werte eben doch wichtiger, die äusseren Werte des Cube aber dennoch nicht zu verachten sind. Kurzum: Der Cube, offenbar in seinem Heimatland Japan seit Jahren ein Kultobjekt, fällt auf und sorgt für Blicke vom Trottoir her. Es sind andere Blicke, als wenn man mit einem Supersportwagen durchs Quartier röhrt. Es sind fröhliche Blicke.

 

"Es sind andere Blicke, als wenn man mit einem Supersportwagen durchs Quartier röhrt. Es sind fröhliche Blicke."

 

Dennoch: Im Inneren zeigt der Cube – vom Kofferraum einmal abgesehen – seine wahre Grösse. Spontan wähnte ich mich in einem dieser kultigen amerikanischen Hotrods. Genügend Vortrieb, fast senkrechte Frontscheibe, spartanisches Armaturenbrett, kastenähnlicher Aufbau mit viel Kopffreiheit und Sessel, in denen man gerne einen Fernsehabend verbringen würde.

Klar: Ein solches Automobil muss und soll sich nicht primär am Praktischen orientieren. Wohl stellte sich im Familienalltag etwa die Frage, was man mit 40 Zentimetern Kopffreiheit anstellen soll, wenn einem im Kofferraum gleichzeitig ein Meter Tiefe fehlt. Oder beim Aussteigen in engen Parklücken fragte man sich, weshalb sich die Heckklappe seitlich ausladend zu öffnen hat. Allein, ein solches Spassmobil darf die Antworten schuldig bleiben.

Nein, ein Familienauto ist der Cube beileibe nicht. Dafür ist er schlicht zu klein. Gut möglich aber, dass man als Single mit dem auffälligen Cube etwas leichter zu einem Partner oder einer Partnerin kommt, mit dem oder der man später eine Familie gründen kann.

 

 

 

 

Esthers Frauenmeinung:

Als ich den Nissan Cube vor mir stehen sah war mein erster Gedanke, der Geschmack Japans muss sich erheblich von meinem unterscheiden. Die eckig-quadratische Form gefiel mir nicht besonders. Warum nur sind die japanischen Autofahrer bereits seit sieben Jahren von diesem neuen Typ Kompaktwagen verzaubert? Der Nissan Cube gilt sogar als Kultobjekt.

Von innen gefiel mir der Cube jedoch viel besser. Durch die Höhe des Wagens wirkte das Interieur sehr geräumig. Die leicht erhöhten Lounge-ähnlichen Sitze waren geschmackvoll und vor allem auffallend bequem. Noch besser gefiel mir der Cube, als ich damit fuhr. Die Sicht auf die Strasse ist wegen der steilen Front- und Heckscheibe hervorragend. Durch das fest installierte Panoramadach fühlt sich das Fahren sehr luftig und frei an. Auch hatte das Auto genügend „Pfupf“ und beschleunigte willig.

 

"Am Ende unserer Testfahrt verstand ich die Japaner besser. Und unsere Geschmäcker sind gar nicht so verschieden wie ich zu Beginn dachte."

 

Minuspunkte gibt es für den Kofferraum. Für uns als vierköpfige Familie war er definitiv zu klein. Zwar wies er eine elegante Höhe auf, doch dieser Raum kann im Alltag oft nicht genützt werden. Die Hecktür ist wie bei einem Kühlschrank seitlich aufgehängt. Irgendwie originell. Doch leider unpraktisch. Zum Beispiel, wenn der Einkaufswagen zu nahe beim Auto steht oder das hintere Auto zu nahe geparkt hat.

Zu loben gilt es auch das Navigationsgerät. Als wir den Wagen entgegennahmen, war die Sprache auf Italienisch eingestellt. Meine Italienisch-Kenntnisse sind jedoch sehr bescheiden. Trotzdem gelang es mir beim ersten Versuch die Sprache des Gerätes auf Deutsch umzustellen. Auch die anschliessende Benutzung des Navis gelang mir spielend leicht.

Leider kam ich viel zu selten zum Fahren, denn auf dem linken Vordersitz Platz zu nehmen ist bei Beat und mir so begehrt wie noch nie. Es ist eine willkommene Pause im hektischen Familenalltag zu viert. Denn der Beifahrer hat jeweils die Aufgabe, sich um die beiden Kinder zu kümmern. Der Fahrer hat jedoch das Privileg, sich „nur“ auf die Strasse zu konzentrieren.

Am Ende unserer Testfahrt verstand ich die Japaner besser. Und unsere Geschmäcker sind gar nicht so verschieden wie ich zu Beginn dachte. Das Fahrgefühl mit dem Cube ist einfach gigantisch, und das Autofahren macht so richtig Spass.

 

 

Technische Angaben, Preise, sowie weitere Fotos und auch Videos: http://de.nissan.ch/#vehicles/city-cars/cube

 

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