Macht Esther Matter happy: Toyota.

Auto mit Botschaft - Toyota Verso 1.8 Multidrive S

Der Toyota Verso bietet eigentlich alles, was Familien brauchen. Dass er Beat trotzdem nicht glücklich macht, führt zu Einsichten.

 

 

Beats Männermeinung:

Der Toyota Verso bietet alles, um die Bedürfnisse einer (nicht überdurchschnittlich grossen) Familie zu befriedigen. Und mehr noch. Der Verso hat sogar eine Botschaft für mich bereit: «Du bist so unsäglich verwöhnt, dass du es nicht einmal mehr merkst!»

Es gab während unserer Testphase keine Fahr- oder Beladungssituation, die der Verso nicht solide zu meistern in der Lage gewesen wäre. Er war gross genug, um Wochenendeinkäufe zu schlucken, dazu den nicht ganz kleinen Kinderwagen für den noch nicht ganz grossen Janick mitsamt seinem Spielzeugarsenal für die Unterhaltung unterwegs. Er war kompakt genug, um erstens auch Esther sorgenlos auf schmalste Parklücken loszulassen und vor allem kompakt genug, um nicht dauernd dieses beissende Gefühl von absurd viel Platz zu haben, welches einem bisweilen in einem grossen Van beschleicht (wenn man alleine unterwegs ist). Der Verso war, was die Ladung angeht, ein Schluckspecht, was den Verbrauch angeht, zurückhaltend, was die Leistung angeht, ausreichend, was die Ausstattung angeht, solide. In einem Wort würde ich den Verso folgendermassen beschreiben: sinnvoll.

 

Trotzdem machte mich der Verso nicht so richtig glücklich, sofern es erlaubt ist, dieses Wort in diesem Zusammenhang zu verwenden. Dem Wagen fehlte etwas mir selbst Schleierhaftes, das aus dem guten ein wunderbares Auto gemacht hätte. Und es war exakt die Suche nach diesem rätselhaften Extra, das mich zur Einsicht führte, unglaublich verwöhnt zu sein. Um mich in dieser etwas seltsamen Situation davor zu schützen, mich selbst als dekadent bezeichnen zu müssen, suchte ich nach Mängeln an dem Wagen. Mit einer Ausnahme erfolglos.

 

"Dem Wagen fehlte etwas mir selbst Schleierhaftes, das aus dem guten ein wunderbares Auto gemacht hätte."

 

Es blieb nur das Automatikgetriebe, das mir nicht behagte. Es handelte sich um dasselbe Aggregat, welches mir schon im von uns getesteten Toyota Avensis nicht gefiel. Das «Multidrive»-Getriebe kennt keine fix übersetzten Schaltstufen, sondern stellt abhängig von der Fahrweise die jeweils optimale Übersetzung ein. Das führt zu Kraftstoffeinsparung und zu einem etwas ungewohnten Fahrgefühl. Würde man sich nicht dagegen wehren, man könnte sich problemlos daran gewöhnen und ob den teils unglaublich tiefen Drehzahlen staunen.

Für das Schalten im manuellen Modus sind ebenso wie im Avensis Wippenschalthebel hinter dem Lenkrad vorgesehen. Diese sind für manche Fahrer möglicherweise ein «lässiges» Spielzeug. Persönlich halte ich sie für überflüssig. Erstens, weil der Automat sowieso nicht genau das machte, wozu ich ihn über die Wippen aufforderte. Und zweitens, weil ich nicht manuell schalten will, wenn ich mich für einen Automaten entschieden habe.

 

Weitere Mängel fand ich (nun offiziell dekadenter Kerl) nicht. Der Verso ist ein komfortabler, geräumiger, variabler, unaufdringlicher, optisch recht gelungener, technisch fortschrittlicher, praktischer Begleiter auf allen Familienwegen. Dass ich dennoch nicht vollends zufrieden mit ihm war, sagt streng genommen mehr über mich aus, als über den Wagen. Danke, Verso, für diese Einsicht.

 

 

Esthers Frauenmeinung:

Was mir beim Toyota Verso auf Anhieb gefiel, waren die leicht erhöhten Sitze. Damit hatte ich stets einen guten Blick auf die Strasse und ich fühlte mich sicher beim Fahren. Die Grösse scheint mir für eine vierköpfige Familie ideal. Das frische und moderne Design macht das Auto attraktiv. Trotzdem wirkt der Wagen irgendwie „normal“ und hebt sich optisch nicht besonders ab.

 

Jetzt, da es kälter wird draussen, schätzte ich ein Detail besonders: die Sitzheizung. Durchfroren auf dem Vordersitz Platz nehmen, ein Knöpfchen drücken und schon bald wohlig am Rücken und Po gewärmt zu werden, ist  grossartig. Auch meine Schwester war begeistert davon, als ich sie abholte und sie auf einem vorgewärmten Sitz Platz nehmen durfte.

 

Janick gefiel vor allem die fabelhafte Sicht auf dem mittleren Rücksitz. Als wir frühmorgens an den Flughafen fuhren, um meine Eltern von der langen Auslandreise abzuholen, war er sofort wach, da er freudig all die „Liechtli“ bestaunte. Erfreulich war an diesem Morgen auch, dass sowohl das Gepäck von einer siebenwöchigen Tansania-Reise zweier Personen, der Buggy sowie unsere üblichen Alltags-Taschen problemlos im Kofferraum verstaut werden konnten.

 

"Durchfroren auf dem Vordersitz Platz nehmen, ein Knöpfchen drücken und schon bald wohlig am Rücken und Po gewärmt zu werden, ist einfach grossartig."

 

Zugegeben, ich bin nicht die beste Autofahrerin, und bevor wir damit beginnen durften, Autos zu testen, nur eine Gelegenheitsfahrerin. Doch beim Parkieren habe ich mich gemacht, egal, welche Grösse das Auto hat. Ob Beat das je einsehen wird? Autofahrkünste hin oder her. Ein praktisches Extra, wie die integrierte Rückwärtskamera, begrüsse ich sehr. Vieles wird dadurch vereinfacht und die Sicherheit für alle Insassen sowie für die Hindernisse hinter dem Auto erhöht.

 

Beim Schalten bin ich manchmal etwas faul. Die Gangwechselanzeige wirkte diesem Verhalten entgegen. Die Leuchtanzeigen wiesen mich jeweils auf den optimalen Gangwechselzeitpunkt hin und motivierten mich zu schalten. Denn jedes Mal wurde ich dadurch auch daran erinnert, dass ich durch optimales Schalten den Treibstoffverbrauch und die Emissionen senken kann.

Diesen Wagen kann ich mir spielend leicht als steten Begleiter im Alltag vorstellen. Der Verso ist nicht zu lang, nicht zu kurz, nicht zu hoch oder zu tief sondern genau richtig.

 

 

Technische Daten:

Toyota Verso 1.8 Valvematic, Multidrive S

Masse: Länge: 4,44 Meter, Breite: 1,79 Meter, Höhe: 1,62 Meter, Leergewicht: 1545 Kg, Gesamtgewicht: 2125 Kg, Zuladung: 580 Kg, Kofferraumvolumen: 543 Liter, Sitzplätze für 7 Personen.

Motor: 4 Zylinder-Benzinmotor, 1798 cm3, 108 kW/147 PS

Verbrauch: Gesamt: 7.0 Liter/100 Kilometer, CO2-Emissionen: 164 g/km, Energieeffizienzklasse B.

Preis: 44‘800 Franken (Ausstattung Linea Sol Premium) Der Basis-Verso mit 1,8 Liter-Motor, manuellem 6-Gang-Getriebe und 132 PS ist erhältlich ab 32‘200 Franken. Der Testwagen verfügte zusätzlich über Metallic-Lackierung und ein Navigationsgerät mit Heckkamera. Der Testwagen kostete insgesamt 48‘040 Franken.

 

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