Das Gefühl, sich überessen zu haben, kennen alle. Wenn das ab und zu vorkommt, ist das auch nicht weiter bedenklich. Wenn jemand jedoch regelmässig und unkontrolliert grosse Mengen an Nahrung zu sich nimmt, kann es sich um eine Binge-Eating-Störung handeln.
Das Mittagessen mit dem Team bei der Arbeit, ein Abendessen mit Freunden oder ein langer Sonntagsbrunch mit der Familie: Essen ist eine schöne und soziale Angelegenheit. Die Nahrungsaufnahme ist eine Lebensgrundlage und begleitet uns das Leben lang, Tag für Tag. Für gewisse Menschen stellt Essen jedoch auch eine Möglichkeit dar, negativen Gefühlen entgegenzuwirken. Sie essen aus Frust, um sich zu belohnen oder als Ablenkung, verlieren beim Essen die Kontrolle und nehmen innerhalb eines kurzen Zeitraums grosse Mengen an Nahrung zu sich. Oft passieren diese «Attacken», wenn die betroffenen Personen alleine sind, damit niemand davon erfährt. Dieses Essverhalten wird auch Binge-Eating-Störung genannt und gehört zu der psychisch bedingten Essstörung. Besonders betroffen sind junge Erwachsene, Frauen tendenziell etwas öfter als Männer.
Wie entwickelt sich eine Binge-Eating-Störung?
Die möglichen Auslöser für eine Binge-Eating-Störung sind vielfältig. Eine strenge Diät mit selbst auferlegten «verbotenen» Lebensmittel kann grossen Hunger oder Lust auf genau diese Lebensmittel auslösen. Auch Stress, Anspannung und Unzufriedenheit mit sich selbst und dem eigenen Leben können Heisshungerattacken begünstigen. Psychische Krankheiten wie Depressionen oder Posttraumatische Belastungsstörungen können ebenfalls Auslöser sein. Betroffene möchten negative Gefühle durch das Essen verdrängen – was kurzzeitig auch gelingt. Einmal angefangen, fällt es ihnen aber extrem schwer, wieder mit dem essen aufzuhören. Oft ist erst ein unangenehmes oder sogar schmerzhaftes Völlegefühl das Ende dieser Attacken. Dem exzessiven Essen folgen oft Schamgefühle oder Selbsthass, welche wiederum durch Essen kompensiert werden. Ein Teufelskreis.
Folgen einer Binge-Eating-Störung
Die körperlichen Folgen einer Binge-Eating-Störung sind in vielen Fällen Übergewicht oder Adipositas (Fettleibigkeit). Übergewicht begünstig zahlreiche Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Auch die Folgen auf die mentale Gesundheit von Betroffenen sind schwerwiegend. Schamgefühle gegenüber anderen können unter anderem dazu führen, dass sich Betroffene sozial zurückziehen. Es ist deshalb wichtig, den Ursachen einer Binge-Eating-Störung auf den Grund zu gehen, um sie aktiv angehen zu können. Es lohnt sich, professionelle Hilfe aufzusuchen, da die Essstörung oft als Folge von psychischen Leiden auftritt.
SWICA unterstützt ein gesundes Essverhalten
Bei der Binge-Eating-Störung handelt es ich um eine psychisch bedingte Essstörung, deshalb sollte diese Störung auch interdisziplinär behandelt werden. SWICA unterstützt Ernährungsanalysen und –beratungen, welche von SWICA-anerkannten Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberatern durchgeführt werden. Dies kann helfen, ein gesundes Essverhalten mit abwechslungsreicher und ausgewogener Ernährung zu entwickeln. SWICA-versicherte profitieren zudem von vergünstigten Angeboten für Diät- und Ernährungsprogramme. Mehr dazu gibt es hier. Zudem bietet SWICA ihren Kunden eine psychologische Beratung durch die Ärztinnen und Ärzte sowie Psychologinnen und Psychologen der Telemedizin santé24 an.
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