Was als Glühwürmchen benannt wird, ist biologisch gesehen kein Wurm, sondern ein Käfer.
In der Schweiz sind drei verschiedene Arten der Glühwürmchen heimisch. Diese drei Arten nennen sich der Kurzflügel-Leuchtkäfer, der grosse sowie der kleine Leuchtkäfer. Wenn Sie am Tag einen solchen Käfer sehen, erkennen Sie ihn wohl kaum, denn er ist nicht so schillernd, wie nachts, wenn er wunderbar glitzert. Die Fähigkeit zu leuchten, hat jedoch nicht jede dieser drei Käferarten.
Der Zyklus eines Glühwürmchens geht folgendermassen vor sich:
Aus gelegten Glückswürmchen-Eier entwickeln sich Larven. Diese leben drei Jahre in diesem Zustand. Was so liebevoll tönt, ist der Schrecken der Schnecken. Die Larven müssen sich ihre Nahrung zusammensuchen und Schnecken sind eine beliebte Speise. Da die Larven jedoch um einiges kleiner sind als Schnecken, bedienen sich erstere einem alten Natur-Trick. Sie beissen die Schnecke und spritzen damit ihr Gift ein. Dadurch wird die Schnecke gelähmt und kann von der Leuchtkäfer-Larve überwältigt sowie anschliessend gefressen werden. Im Frühling nach drei Jahren verpuppen sich die Käfer-Larven und schlüpfen. Als Käfer schlagen im Juni und Juli ihre letzten Stunden und dies ist auch ihr leuchtender Lebensabschnitt.
Das Leuchten der Käfer dient zur Partnersuche. Bei den Männchen leuchten einzig die Kurzflügel-Leuchtkäfer. Bei den anderen Glühwürmchen-Arten leuchten nur die Weibchen, um die Männer zur Paarung anzulocken. In dieser Lebensphase fressen die Käfer nichts mehr. Sie zerren von den zuvor angefressenen Fettreserven und konzentrieren sich vollkommen auf die Fortpflanzung. In der Nacht leuchten die Weibchen um die Wette, um sich paaren zu können. Nach einer Eiablage der Weibchen verglüht deren Lebensmut und die Käfer sterben. Der Kreislauf mit den Larven beginnt von Neuem.
Noch vor 50 Jahren konnte die Menschheit in den lauen Sommernächten jeweils mehr Glühwürmchen sehen. Dies hat damit zu tun, dass durch die Intensivierung der Landwirtschaft der Lebensraum für die verschiedenen Leuchtkäfer weniger wird. Auch die Lichtverschmutzung in Gärten und Parks gilt als Problem. Durch die Helligkeit in den Nächten, fallen die erleuchteten Glühwürmchen weniger auf und das Finden eines Partner-Käfers zur Fortpflanzung erschwert sich.
Aktuell gelten die Glühwürmchen noch nicht als vom Aussterben bedroht, die Zahl der gesichteten Tiere nimmt jedoch stetig ab.
Machen Sie sich auf die Suche nach den kleinen Glühtieren. Nehmen Sie Ihre Kinder mit auf einen Nachtspaziergang in einem dunklen Gebiet und halten Sie Ausschau nach kleinen glühenden Punkten. Verbinden Sie es mit einer Geschichte und lassen Sie Ihre Kinder dabei mitmachen. Jeder kann etwas erzählen, was die Tiere bisher alles erlebt haben, was sie gerade durchmachen, was ihnen bevorsteht. Je nachdem kann dies auch die Gelegenheit zur Aufklärung jeglicher Art sein. In der Dunkelheit lässt sich bekanntlicherweise besser über weniger alltägliche Themen sprechen. Nutzen Sie die Chance, stellen Sie das Licht aus, ziehen den Vorhang auf und beobachten, was in der Natur alles leuchtet.
Wir wünschen Ihnen viele Staun-Momente!
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