Eine Schwangerschaft ist ein lebensveränderndes Ereignis. Der Alltag mit einem Baby ist nicht mehr so, wie er vorher war – der Körper der Mutter oft auch nicht. Ein Kind auf die Welt zu bringen ist ein Wunder. Aber es ist auch eines, das dem Körper so einiges abverlangt. So kommt es durch die hormonelle Umstellung während und nach der Schwangerschaft nicht selten zu körperlichen Veränderungen, die mitunter dauerhaft sind.
Der Beckenboden muss sich erholen
Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, die die Bauchorgane nach unten hin stützt. Durch die Schwangerschaft drückt der Embryo neun Monate lang auf diese Muskeln, was sie stark beanspruchen kann. Hinzu kommen die Strapazen der vaginalen Geburt, welche nicht selten auch Risse im Beckenboden hinterlässt. Dies führt häufig zu Schmerzen und Blasenschwäche in und nach der Schwangerschaft. Doch gegen diese Art der Inkontinenz, die durch die Schwangerschaft verursacht wurde, kann man glücklicherweise vieles tun. Besonders effektiv ist ein spezielles Beckenbodentraining – am besten bereits präventiv vor der Schwangerschaft oder zumindest von Anfang an. Auch Sportarten wie Yoga oder Pilates helfen dabei, den Beckenboden zu stärken. Nach der Entbindung ist es allerdings wichtig, dem Körper erstmal eine Pause zu gönnen und mögliche Geburtsverletzungen heilen zu lassen.
Ein Spalt zwischen den Bauchmuskeln
Bei fast zwei Dritteln aller Frauen bildet sich während der Schwangerschaft eine sogenannte Rektusdiastase. Dabei handelt es sich um einen Spalt, der zwischen den geraden Bauchmuskeln entsteht. Da das ungeborene Kind einen starken Druck auf den Bauch ausübt, schieben sich die Bauchmuskeln zur Seite. Wie breit dieser Spalt ist, kann je nach Frau sehr unterschiedlich sein. In der Regel bildet er sich nach der Geburt wieder zurück – manchmal jedoch nie wieder vollständig. Sanftes Training für den Bauch und die Körpermitte kann hier helfen.
Geschwollene Hände und Füsse
Viele Frauen bemerken direkt nach der Entbindung, dass ihre Beine und Füsse dicker und breiter wirken als zuvor. Das ist in den meisten Fällen keine Einbildung. Diese Schwellungen sind vollkommen normal. Durch die Schwangerschaft haben sich die Blutgefässe geweitet und die Menge an Blut im Körper hat zugenommen. Stellt der Körper sich nach der Entbindung wieder um, kommt es dazu, dass vorübergehend vermehrt Flüssigkeit in Hände und Füsse fliesst. In der Regel gehen diese Ödeme innerhalb von einer bis zwei Wochen wieder zurück. Bei manchen Frauen ist es jedoch so, dass ihre Füsse und Hände auch nach der Schwangerschaft noch etwas grösser sind als davor. Das liegt meist daran, dass Sehnen und Bänder sich durch die Hormone lockern und anschliessend lockerer bleiben als früher.
Haarausfall
Normalerweise sind ungefähr 90 Prozent der Haare in der Wachstumsphase, während etwa 10 Prozent ruhen und ausfallen. Weil in der Schwangerschaft sehr viel Östrogen im Körper vorhanden ist, wachsen allerdings deutlich mehr Haare als sonst. Viele schwangere Frauen freuen sich deshalb ganz besonders über eine üppige Haarpracht. Die hält jedoch leider meist nicht an: Fällt der Östrogenspiegel nach der Geburt wieder nach unten, kommen auch mehr Haare in die Ruhephase und fallen aus. Dies beginnt etwa zwölf Wochen nach der Geburt und geht längstens ein Jahr. Auch wenn der Haarausfall also beunruhigend ist – er geht vorbei und die Haare können sich regenerieren.
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