Vor einiger Zeit schon verfolgte ich ungläubig einen Bericht des Schweizer Fernsehens. Ein Moderator liess sich ein präpariertes Mobiltelefon übergeben und benützte dieses einen Tag lang. Er wusste vorgängig, dass alles, was er damit tun würde, protokolliert werden würde.
Am Ende des Tages liess sich jener Moderator die Ergebnisse anzeigen. Der Computer, der die Daten über das Mobiltelefon gesammelt hatte, zeigte jegliche Telefonate an mit Nummern, Zeiten und Dauern. Daneben auch alle SMS, die eingingen oder verschickt wurden.
Zur grossen Überraschung des Moderators und mir selbst auch schnitt man aber auch Gespräche mit, wo das Mobiltelefon gar nicht benutzt wurde. Etwa ein Gespräch in einer Sitzung, oder eine Unterhaltung im Laden. Das Handy war also so präpariert worden, dass es als eine Wanze funktionierte, ganz unabhängig davon, ob das Mobiltelefon benutzt wurde. Es reichte bereits, dass es eingeschaltet war.
Diese Entwicklung geht nun in eine neue Runde. In Japan ist die Telekom-Firma KDDI daran, eine Technologie weiter zu entwickeln, die nun auch mit hoher Präzision protokolliert, wie sich das Telefon bewegt. Die Daten sollen so genau sein, dass man nur anhand dieser Daten aussagen kann, ob das Telefon nur herumliegt, in einer Tasche getragen oder grade zum Telefonieren verwendet wird.
Die TV-Station BBC berichtete, dass KDDI die Software nun an Manager und Arbeitsagenturen verkaufen wolle. Diese könnten damit überwachen, ob die Angestellten auch tatsächlich am Arbeiten sind, oder eben Telefonate erledigen. Und gemäss Schätzungen ist dieses Jahr bereits jedes dritte Mobiltelefon mit Bewegungssensoren ausgerüstet. Damit werden dieser Möglichkeit natürlich Tür und Tor geöffnet.
Was denken Sie darüber? Fürchten Sie eine immer grössere Überwachung durch die technischen Möglichkeiten, oder schätzen Sie das selbe als erweiterte Möglichkeit im Alltag?
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