Die Wissenschaft tut sich schwer mit einer Definition des Begriffes Familie. Man kann behaupten, dass es DIE Definition nicht gibt, aus verschiedenen Gründen, die hier nur stichwortartig gelistet sind. Sie zeigen auf, warum nicht einmal die vage Definition von George Peter Murdock, Spezialist der kulturvergleichenden Forschung, universell anwendbar ist. Er definierte nämlich folgendes:
«Sozialgruppe, welche durch gemeinsamen Wohnsitz, wirtschaftliche Zusammenarbeit und durch ihre reproduktive Funktion charakterisiert ist, welche Erwachsene beider Geschlechter, von denen mindestens zwei in einem von der Gesellschaft gebilligten Sexualverhältnis stehen und dazu ein oder mehrere durch die Sexualpartner gezeugte oder von ihnen adoptierte Kinder umfasst».
Nun, was ist aus heutiger Sicht dazu zu sagen?
- Familien leben nicht (mehr) am selben Ort
- Familien unterstützen sich wirtschaftlich gesehen nicht mehr ausnahmslos
- Herkunftsfamilie: Das Individuum als Nachfahre eines meist unüberschaubaren Stammbaums
- Prokreationsfamilie: Die durch Heirat neu gegründeten Famile
- Kinderlose Familien
- Familienähnliche Gemeinschaften, die rechtliche Gleichstellung mit "normalen Familien" anstreben
- Früher galt Vater-Mutter-Kind als "Elementarfamilie" - heute nur noch Mutter-Kind.
Dass diese Liste keine abschliessende ist, versteht sich von selbst. Schauen Sie sich einfach mal selbst über die Schulter: Wie weit zurück können Sie Ihre Herkunft zurück verfolgen? Ist ihre eigene Familie eine "klassische Elementarfamilie", oder haben sich im Laufe der Zeit ganz neue Formen gebildet?
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