Eine Erfrischung mit Tücken: In vielen Seen tummeln sich im Sommer Entenflöhe, die juckende Hautausschläge verursachen können. Der Gesundheitstipp klärt auf, wie man die Ausschläge behandeln und verhindern kann.
Es ist Bade-Hochsaison. Die vielen Schweizer Seen bieten an heissen Sommertagen die perfekte Abkühlung. Was sie aber auch bieten: ein Lebensraum für sogenannte Entenflöhe. Das sind kleine Larven von Saugwürmern, eine Parasiten-Art, die im Darm von Wasservögeln leben. Die Eier der Saugwürmer gelangen über den Kot der Vögel ins Wasser, wo daraus Larven schlüpfen, die sich frei im Wasser bewegen.
Solange die Wassertemperatur 20 Grad nicht überschreitet, sind die Larven unbedenklich für Menschen, da sie bevorzugt Wasserschnecken als Wirt befallen. Wird diese Temperatur aber überschritten, schwärmen sie aus und begeben sie sich auf die Suche nach einem Endwirt – einem Wasservogel. Kommen sie in Kontakt mit einem Menschen im Wasser, können sie dessen Haut nicht von der eines Vogels unterscheiden und beginnen, sich in die Haut zu bohren. Da menschliche Haut jedoch um einiges dicker ist, bleiben die Larven stecken. Ab diesem Zeitpunkt wird das Immunsystem aktiv und beginnt, den Eindringlich zu bekämpfen. Die Abwehrreaktion kann zu einem stark juckenden Hautauschlag führen.
Auch wenn der Juckreiz sehr lästig sein kann – besonders, wenn eine grossflächige Stelle betroffen ist – gefährlich für Menschen sind die Entenflöhe nicht. Die juckenden Pusteln kann man ähnlich wie Insektenstiche behandeln. Lotionen mit Polidocanol (betäuben den Juckreiz lokal), Gels gegen Mückenstiche oder Antihistaminika helfen gegen das unangenehme Beissen. Wenn immer möglich nicht zu fest kratzen, da die Haut sonst beschädigt wird und Bakterien leichter eindringen können, was zu Infektionen führen kann. Der Ausschlag ist normalerweise nach maximal 14 Tagen wieder verschwunden. Wenn die Pusteln schlimmer werden oder nicht von selbst heilen, sollte man ärztlichen Rat einholen.
Wie kann man sich vor Entenflöhen schützen?
- Ein sicherer Tipp: Nur in fliessenden Gewässer baden, weil Entenflöhe dort nicht überleben können. Auch im Salzwasser ist man sicher.
- Eine Stelle zum Baden suchen, bei der nicht viele Enten, Schwäne oder Gänse im Wasser sind, da dort die Konzentration an Entenflöhen am höchsten ist.
- Nach dem Aufenthalt im Wasser gut abduschen und abtrocken
- Badehose/Bikini nach dem Baden wechseln
Aufgrund der heisseren und längeren Sommer erreichen immer mehr Gewässer die kritischen 20 Grad Wassertemperatur. Auch erreichen sie sie früher und der Zeitraum, in dem das Wasser genügend warm für Entenflöhe ist, hält länger an. Deshalb lässt sich ein Anstieg von Fällen mit Entenflöhen beobachten.
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