Direkt nach einem Aufenthalt in der Natur sollte man sich gründlich auf Zecken absuchen. Sie können nämlich Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis – kurz FSME – übertragen. Wie man diese Erkrankungen erkennen und vorbeugen kann, weiss der SWICA-Gesundheitstipp.
Im Frühling und Sommer steigen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Lust, Zeit im Freien zu verbringen. Damit sind wir Menschen nicht allein: Vom Frühlingsanfang bis zum Spätherbst haben auch die Zecken Hochsaison. Ein Ganzkörper-Screening ist in dieser Zeit unumgänglich, weil infizierte Zecken Krankheiten auf den Menschen übertragen können. Je länger sie im Körper stecken, desto höher ist das Risiko. Die beiden häufigsten Erkrankungen in diesem Zusammenhang sind FSME und Borreliose. Wie kann man sie erkennen, vorbeugen und behandeln?
Was ist eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)?
FSME wird von Viren ausgelöst und führt zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Die Zecke muss mit dem Virus infiziert sein, um die Krankheit auf andere Lebewesen übertragen zu können. Dabei verläuft FSME nicht bei allen gleich.
Ein kleiner Teil der Betroffenen erlebt sieben bis 14 Tage nach dem Stich grippeähnliche Symptome, die zunächst nicht auf eine andere Erkrankung schliessen lassen. Andere berichten über Symptome, die das Nervensystem betreffen, wie Schwindel, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Konzentrations- und Gehstörungen oder einseitige Gesichtslähmungen. Die Krankheit kann sehr schwer verlaufen und bleibende Schäden wie Lähmungen hinterlassen.
FSME vorbeugen und behandeln
Durch die FSME-Impfung kann man sich wirksam vor der gefährlichen Krankheit schützen. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt die Impfung allen Personen in der Schweiz, da nur noch das Tessin nicht als Risiko-Gebiet gilt.
Grundsätzlich lässt sich Frühsommer-Meningoenzephalitis nur symptomatisch behandeln. Wenn man sich in der Natur aufhält, sollte man sich impfen lassen (neu schon ab 3 Jahren empfohlen) und stets aufmerksam den ganzen Körper nach Zecken absuchen und sie frühzeitig entfernen. Vorsicht ist besser als Nachsicht.
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Worum handelt es sich bei Borreliose?
Eine Borreliose, auch Lyme-Krankheit, entsteht durch eine Infektion mit einer Gruppe von Bakterien. Im Vergleich zu FSME tritt diese Krankheit häufiger auf. Die Bakterien gelangen nach einem Zeckenstich in den Blutkreislauf der betroffenen Person und können so erste Beschwerden hervorrufen.
So erkennt man eine Borreliose
Da es verschiedene Arten von Borrelien beziehungsweise Bakterien gibt, die Borreliose auslösen können, zeigt sich die Krankheit durch verschiedene und nicht immer einheitliche Symptome. Erste Anzeichen können Rötungen oder wie bei FSME grippeähnliche Symptome sein.
Die sogenannte Wanderröte ist eines der typischsten frühen Symptome: Sie kann ab zwei bis maximal 30 Tage nach einem Zeckenstich meist bei der Einstichstelle auftreten und dehnt sich ringförmig aus. Dieses Hautbild verschwindet nach wenigen Tagen bis Wochen. Das Ausbleiben einer Wanderröte schliesst eine solche Infektion dennoch nicht aus. Breitet sich die Borreliose unbemerkt weiter im Körper aus, kann sie langanhaltende, schwierig zu behandelnde Symptome auslösen (siehe unten).
Um zu prüfen, ob sich die Wanderröte weiter ausdehnt, empfiehlt es sich, um die Einstichstelle des Zeckenstichs einen kleinen Kreis einzuzeichnen. Dadurch lassen sich Hautveränderungen früher und schneller erkennen.
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Weitere mögliche Symptome bei einer (fortschreitenden) Borreliose:
- Kopf- und Gelenkschmerzen
- Herzbeschwerden
- Hautprobleme
- Sehstörungen
- Gehörprobleme
- Lähmungen
- Hirnhautentzündungen
- Psychische Probleme
- Neurologische Ausfälle
Die Liste ist nicht abschliessend.
Quelle: zecken-stich.ch
Borreliose vorbeugen und behandeln
Borreliose lässt sich, im Gegensatz zu FSME, nicht durch eine Impfung vorbeugen. Sie kann hingegen im frühen Stadium gut durch die Verabreichung eines Antibiotikums behandelt werden. Die Behandlungsdauer und der Behandlungserfolg ist vom Stadium der Erkrankung abhängig und wird von der Ärztin oder dem Arzt entschieden.
Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser lässt sich die Krankheit behandeln. Die Antibiotika-Therapie kann je nach Fortschreiten der Infektion auch intravenös durch eine Infusion erfolgen.
Tipps zum Schutz vor Zecken
Spannende Fakten zu den lästigen Spinnentierchen sowie hilfreiche Tipps, wie man sich vor ihnen schützen kann, gibt es in der SWICA-Gesundheitswelt.
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