Geisselchlepfer, Iffelen und Treicheln. Sagt Ihnen nichts? Dann ab nach Küssnacht am Rigi, am Vierwaldstättersee!
Jedes Jahr am 5. Dezember findet einer der schönsten Chlaus-Umzüge der Schweiz statt. Das Küssnachter Klausjagen gilt sogar als einer der imposantesten Nikolausbräuche Europas. Jährlich verfolgen an die 20'000 Besucher diesen traditionsreichen Umzug.
Um 20:15 ertönt ein Donnerschlag und die Strassenbeleuchtung erlischt. Dann beginnt der Umzug. Erst begeistern die sogenannten Geisselchlepfer die Menge mit ihrem Können. Rund 250 Iffelen-Träger folgen ihnen tänzelnd. Sie tragen die Iffelen auf dem Kopf. Diese sind aus Karton und farbigem Seidenpapier gefertigt und sehen aus wie Kirchenfenster, welche von innen durch Kerzen beleuchtet werden. Zwischen Iffelen und Musik schreitet würdig der St. Nikolaus, begleitet von Schmutzlis und Fackelträgern. Nach den Musikanten folgen die Klausjäger, etwa 1100 Mann, die ihre Treicheln in gleichmässigem Takt schwingen. Die Treicheln, das sind Kuhglocken. Der Klang dringt durch Mark und Bein! Den Schluss des Zuges bilden gegen 200 Hornbläser.
Ursprünglich ein heidnischer Brauch, soll der Lärm böse Geister vertreiben, auf dass die nächste Ernte reich ausfalle. Die Christianisierung konnte dem tief verwurzelten Brauch Nichts anhaben. Der St. Nikolaus wurde aber miteinbezogen und so erhielt das Klausjagen eine christliche Bedeutung.
Für die Durchführung des Klausjagens verantwortlich ist die Sankt Niklausengesellschaft. Sie zählt über 1900 männliche Mitglieder. Zusätzlich ist es Tradition, dass die Gesellschaft alljährlich Kinder, Betagte und Bedürftige von Küssnacht beschenkt. Ein weiterer schöner Brauch in der kalten Jahreszeit.
Verpassen Sie also nicht dieses traditionelle, archaische Brauchtum! Am 5. Dezember um 20:15 in Küssnacht am Rigi, am Vierwaldstättersee.
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