Schein und sein
© Photographee.eu, Fotolia

Mein Körper und ich

Der Elternnewsletter von Sucht Schweiz

Kennen Sie das? Ihre Tochter besteht darauf sich ab jetzt nur noch „gesund“ zu ernähren? Ihr Sohn geht neuerdings ins Fitnessstudio und interessiert sich für Proteinpräparate? In den sozialen Netzwerken kursieren viele neue Trends, welche die Wahrnehmung von Jugendlichen stark beeinflussen. Vorwiegend junge Mädchen wollen durch Fotos von ihrem Körper beweisen, wie dünn oder schön sie sind. Diese versehen sie mit Hashtags wie #Thighgap - das Vorhandensein einer Lücke zwischen den Oberschenkeln - oder #A4waist - wo die Taille nicht breiter sein darf als ein A4-Blatt. Wie können Jugendliche trotz medialer Reizüberflutung und immer absurderen Schönheitsidealen ein positives und gesundes Verhältnis zu ihrem Körper entwickeln?

Die Pubertät ist eine Phase des Wandels und der Verunsicherung. Die Jugendlichen stehen vor verschiedenen Entwicklungsaufgaben, suchen ihre Rolle in der Gesellschaft, in der Familie und unter Gleichaltrigen. Der Körper entwickelt und verändert sich, die Jugendlichen vergleichen sich mit anderen und nicht selten mit schwer erreichbaren Leistungs- und Schönheitsidealen.
Viele Jugendliche sind mit ihrem Körper unzufrieden, darunter auch viele, die schlank sind. Während heutzutage einem gesunden Körpergewicht viel Beachtung geschenkt wird, darf nicht vergessen gehen, dass auch eine positive Einstellung zum eigenen Körper für das Wohlbefinden zentral ist.

 

Was ist ein gesundes Körperbild?
Eine Person mit einem positiven und gesunden Körperbild fühlt sich wohl in ihrem Körper und akzeptiert ihn, so wie er ist. Sie respektiert ihren Körper und kümmert sich um seine Bedürfnisse; ernährt, bewegt, entspannt und pflegt sich in gesundem Mass. Ausserdem ist sie in der Lage, unrealistische Körperideale zu hinterfragen und aus der heutigen Informationsflut die für sie günstigen und stärkenden Inhalte herauszufiltern.
Diese Herausforderungen beschäftigen selbstverständlich nicht nur die Jugendlichen. Auch wenn Sie selbst zeitweise ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Körper haben, können Sie Ihren Jugendlichen dabei unterstützen, ein positives Körperbild zu entwickeln.

 

Was können Sie tun, um bei Ihrem Jugendlichen ein positives Körperbild zu fördern?
Als Eltern haben Sie eine Vorbildfunktion für Ihr Kind und können ihm gesundes Verhalten vorleben und eine gesunde Lebensweise fördern. Die folgenden Tipps, Denkanstösse und Fragen können Sie sowohl auf Ihr eigenes Körperbild als auch auf Ihre Einstellung und Reaktionen zum Körper Ihres Kindes anwenden.

 

Schützen Sie sich und Ihr Kind vor negativen Einflüssen

  • Der Einfluss der Medien auf das Körperbild ist bei Mädchen grösser als bei Jungen. Negativ wirken sich auch Kommentare des nahen sozialen Umfelds (Freundinnen, Eltern, Jungen) aus, welche unrealistische Schönheitsideale vermitteln.
  • Klären Sie Ihre Tochter und Ihren Sohn über die in den Medien verbreiteten unrealistischen Körperideale auf. Dadurch kann verhindert werden, dass diese Ideale als erreichbar und erstrebenswert angeschaut werden.

 

Wie entwickeln Sie mit Ihrer Familie ein wohlwollendes Verhalten dem eigenen Körper gegenüber?

  • Diskutieren Sie mit Ihrem Jugendlichen darüber, wie man auf seinen eigenen Körper hören und sich um ihn kümmern kann.
  • Vermeiden Sie negative Kommentare über den Körper Ihrer Tochter/Ihres Sohnes.
  • Nehmen Sie die Bedürfnisse Ihres Körpers nach Schlaf, gesunder Ernährung, Bewegung und Ruhe wahr und fördern Sie diese auch bei Ihrem Jugendlichen?

 

Nicht jede Ernährungsabweichung oder Sportfreude lässt auf eine Essstörung schliessen. Sprechen Sie offen mit Ihrem Kind darüber.

Neuen Kommentar hinzufügen:

Mit dem Klick auf "Kommentar senden" erklären Sie einverstanden mit unserer Nutzungsbedingungen und unseren Datenschutzbestimmungen.