Genügend Serotonin, eine Tryptophan- und Kohlenhydratreiche Kost, Omega-3-Fettsäuren und bestimme Vitamine sind das Geheimrezept zur Vorbeugung einer Migräne im Artikel „Migräne – Teil 1, Hilfe durch Ernährung?“. Wenn es nun aber zu einer Migräne-Attacke kommt, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, welche Faktoren möglicherweise als Auslöser eine Rolle spielen. Oft werden verschiedenen Nährstoffe als Auslöser erkannt.
Nicht jede Person reagiert gleich auf die verschiedenen Nährstoffe. Bei dem Einen spielt der abrupte Wechsel zwischen Ruhe und Stress eine Rolle, bei dem anderen ein veränderter Schlaf-Wachrhythmus, das Wetter oder die Hormone. Meist ist es ein Zusammenspiel vieler Faktoren, die das Fass zum Überlaufen bringen und eine Migräne-Attacke auslösen.
Bekannt sind folgende Ernährungsfaktoren, die oft mit einer Migräne-Attacke beobachtet wurden:
- Koffein (Kaffee, Süssgetränke, Schokolade, Tee)
- Kupfer (Schokolade, Nüsse, Schellfisch, Weizenkeime)
- Glutamat
- Nitrite (Als Pökel- und Farbstoffe in Fleischwaren)
- Vasoaktive Amine (Rotwein, gereifter Käse, Geflügelleber, eingelegter Hering, Wurst und industriell verarbeitete Fleischwaren, Schokolade, Bananen, Zwiebeln, ...)
- Arachidonsäure (Fettreiches Fleisch, Fettreiche Fische, Wurst, Eier)
- Hypoglykämien (Unterzuckerungen)
- Flüssigkeitsmangel
- Kältereiz
Lebensmittel mit hohem Kupfergehalt können die Blutgefässe erweitern und so eine Migräne auslösen. Vasoaktive Amine sind Substanzen, die die Blutgefässe ebenfalls erweitern. Von der Arachidonsäure ist bekannt, dass sie für die Bildung von Prostaglandin, ein für Schmerz verantwortliches Gewebshormon, zuständig ist. Arachidonsäurehaltige Lebensmittel können deshalb zu einer Erniedrigung der Schmerzschwelle führen. Wenn sie auf Histamin- oder Glutamathaltige Lebensmittel mit Migräne-Symptomen reagieren, kann sich auch eine Histamin- beziehungsweise Glutamat-Unverträglichkeit dahinter verstecken.
Leider gibt es nicht die „Migräne-Diät“. Vielmehr kommt es darauf an, im Einzelfall die ganz persönlichen ernährungsbedingten Einflüsse mit Hilfe eines Kopfschmerztagebuches herauszufinden und nur diese gezielt vom Speiseplan zu streichen. Bei dieser „Detektivarbeit“ sollten Sie bedenken, dass zwischen der Aufnahme eines Nahrungsmittels und einer Attacke zumeist mehrere Stunden liegen, mitunter sogar ein ganzer Tag.
Da sich eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit frischen vollwertigen Produkten auf den ganzen Organismus positiv auswirkt, ist sie zusammen mit anderen Methoden – etwa gezielten Entspannungstechniken und leichten Ausdauersportarten – prinzipiell allen Migränepatienten zu empfehlen, die etwas für sich selbst und für ihre Gesundheit tun wollen.
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