Herz- und Gefässkrankheiten, Hirnschlag und Diabetes tragen heute in der Schweiz führend zur Krankheitslast bei. Sie verursachen vorzeitige Todesfälle und leisten dem stetigen Anstieg der Gesundheitskosten Vorschub. Viele der zugrundeliegenden Risikofaktoren lassen sich durch Prävention und gezielte Früherkennung jedoch wirkungsvoll bekämpfen. Zudem vermag eine bedürfnis- und bedarfsgerechte, patientenzentrierte Gesundheitsversorgung das Leiden der Betroffenen zu reduzieren und deren Lebensqualität verbessern.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) begrüssen krankheitsspezifische Strategien als Ergänzung zur «Nationalen Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten 2017–2024» (NCD-Strategie). Bisher fehlte für die Schweiz eine spezifische Strategie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Eine Gruppe von Trägerorganisationen (Schweizerische Herzstiftung, Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie, Union Schweizerischer Gesellschaften für Gefässkrankheiten und ihre Mitglieder, Schweizerische Hirnschlaggesellschaft, Diabetes-Organisationen) hat die Initiative ergriffen und schliesst mit der «Nationalen Strategie Herz- und Gefässkrankheiten, Hirnschlag und Diabetes, 2017–2024» diese Lücke. Die vorliegende Strategie wurde unter dem Lead des Netzwerks CardioVasc Suisse in einem partizipativen Prozess erarbeitet. Beteiligt waren neben vielen Organisationen der Gesundheitsberufe verschiedener Disziplinen und Professionen auch Patientenorganisationen und andere relevante Akteure.
Die Strategie definiert Prioritäten und schafft für die Akteure einen gemeinsamen Handlungsrahmen. So lassen sich zukünftig Ressourcen besser bündeln und effizienter nutzen, und die politischen Forderungen der Trägerorganisationen gewinnen an Gewicht. In der Praxis der Gesundheitsversorgung soll die Strategie patientenzentriert umgesetzt werden, das heisst, die Bedürfnisse und die oft komplexen Situationen der Betroffenen sollen im Mittelpunkt stehen. Da die Schweiz heute über eines der höchstentwickelten Gesundheitssysteme verfügt, kann die Strategie auf viel Bestehendem aufbauen. Sie fokussiert deshalb auf die wichtigsten Lücken. Vielfach wurden dabei gemeinsame Anliegen identifiziert, welche für alle beteiligten Akteure einen hohen Stellenwert haben. Die einzelnen Prioritäten der Strategie werden in Kapitel 4 aufgeführt. Sie lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Prioritäten der «Nationalen Strategie Herz- und Gefässkrankheiten, Hirnschlag und Diabetes, 2017–2024»
- Prävention und Früherkennung stärken
- Qualitativ hochstehende, integrierte und patientenzentrierte Versorgung von chronisch kranken und multimorbiden Patienten fördern
- Akutversorgung von Herzinfarkt und Hirnschlag optimieren
- Koordination und Kooperation auf allen Ebenen verstärken
- Datengrundlage für die Schweiz verbessern
- Finanzierungslücken schliessen und gesundheitspolitische Rahmenbedingungen verbessern
Zitiert aus Nationale Strategie. Herz- und Gefässkrankheiten, Hirnschlag und Diabetes 2017 – 2014.
Hier finden Sie die vollständige Vorlage.
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