Der Regierungsrat will das Schwerpunktprogramm «Suizidprävention Kanton Zürich» umsetzen. Das Programm deckt ein weites Spektrum von Massnahmen ab. Sie sollen dazu beitragen, Menschen in suizidalen Krisen zu unterstützen. In die Umsetzung der 18 Projekte des Schwerpunktprogramms in den Jahren 2015 bis 2018 sind alle kantonalen Direktionen involviert.
Im Kanton Zürich nahmen sich in den Jahren 2001 bis 2010 im Durchschnitt um die 180 Menschen pro Jahr das Leben (ohne assistierte Suizide). Die Zahl der Suizidversuche liegt schätzungsweise zehn- bis zwanzigmal höher.
Suizide und Suizidversuche treten überwiegend im Zusammenhang mit Krisensituationen oder schweren, lang andauernden körperlichen oder psychischen Belastungen auf. Sie sind nicht nur Ausdruck menschlicher Verzweiflung, sie lassen auch das soziale Umfeld der betreffenden Person – Angehörige, Freunde, Arbeitskolleginnen und -kollegen – sowie direkt konfrontierte Personen wie Polizeibeamtinnen und -beamte oder Zugführerinnen und -führer in einer schwer verkraftbaren Situation zurück. Neben dem grossen Leid, das sie verursachen, sind Suizide und Suizidversuche zudem verbunden mit hohen gesellschaftlichen Kosten.
Konkrete Projekte in verschiedenen Handlungsfeldern
Mit dem Schwerpunktprogramm «Suizidprävention Kanton Zürich» zielt der Regierungsrat darauf ab, Menschen in suizidalen Krisen zu unterstützen und Auswirkungen von Suiziden und Suizidversuchen entgegenzutreten. Es sollen die Aufklärung der Bevölkerung verbessert und die Hilfe zur Selbsthilfe gestärkt werden.
Eines der Handlungsfelder zielt darauf ab, Suizidmethoden einzuschränken, etwa durch die Planung baulicher Sicherungsmassnahmen oder den verstärkten Rückruf von Waffen und Medikamenten. In einem weiteren Handlungsfeld soll die Unterstützung für Menschen in suizidalen Krisen gestärkt werden; konkret beispielsweise durch die geplante Help-Line für Fachpersonen oder eine Notfallkarte mit 24-Stunden-Hilfsangeboten. Im Handlungsfeld zielgruppenspezifischer Massnahmen werden Fachpersonen wie Schulsozialarbeitende oder Angehörige medizinischer Berufe geschult. Zudem soll ein Monitoring die Datengrundlage für die Prävention verbessern.
Website zur Suizidprävention
Das Programm zielt auch darauf ab, der breiten Bevölkerung einen besseren Zugang zu Informationen rund um das Thema Suizid zu verschaffen. Deshalb ist zusätzlich zum Schwerpunktprogramm seit dem 10. September 2015, die Website www.suizidprävention-zh.ch in Betrieb. Auf der Website finden Menschen, die sich in suizidalen Krisen befinden, die sich um jemanden sorgen oder die jemanden durch Suizid verloren haben, zahlreiche Informationen und insbesondere auch Tipps, wie sie über das Thema Suizid sprechen können. Über Suizidgedanken sprechen zu können, entlastet Betroffene enorm und kann Leben retten.
Hier finden Sie Rat und Beistand. Sie sind mit Ihren Sorgen nicht allein.
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