Noch mehr als Erwachsene werden Kinder durch Schimmelpilze belastet. Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit bilden den idealen Nährboden. Vom Schimmel sind nicht nur Wände und Decken betroffen, sondern er kann sich auch in Teppichböden, Bettwäsche und in den vielgeliebten Kuscheltieren festsetzen,
wo man ihn im ersten Moment weder sieht noch vermutet. Die Sporen sind zudem in der Luft zu finden und greifen auf diese Weise auch die Atemwege an.
Warum sind besonders Babys gefährdet?
Das Immunsystem des Babys ist noch nicht so ausgeprägt und widerstandsfähig wie das eines Erwachsenen. Es bekommt zwar von der Mutter über das Stillen Antikörper, aber das Immunsystem hat noch nicht gelernt, auf die Vielzahl der Erreger zu reagieren. Auch für Erwachsene ist es nicht gesund, in einer mit Schimmel belasteten Umgebung zu wohnen, aber das Baby ist gegenüber Umwelteinflüssen noch weniger abwehrbereit.
Chronische Krankheiten können ausgelöst werden
Untersuchungen zeigen, dass Schimmelsporen das Risiko erhöhen, an Asthma, Neurodermitis oder Allergien zu erkranken. Entstehen derartige chronische Krankheiten im frühkindlichen Alter, können sie sich durch das gesamte Leben ziehen und den Menschen dauerhaft belasten.
Erste Alarmzeichen können gerötete Augen, überdurchschnittlich häufiger Husten, gereizte Schleimhäute und Schnupfen sowie allergische Hautreaktionen sein. Diese Symptome sollten mit dem Kinderarzt abgeklärt werden und zusätzlich sollte das Kinderzimmer gründlich untersucht werden. Nicht jede Erkältung und nicht jeder Husten ist gleich auf einen Schimmelbefall zurückzuführen. Bis zu zwölf Infekte pro Jahr sind normal und dienen auch der Stärkung des Immunsystems. Dieses lernt die Erreger kennen und kann dann immer schneller reagieren. Eine sehr sterile oder gar keimfreie Umgebung ist daher für Ihr Baby nicht gesund, denn ihm wird die Gelegenheit genommen, Abwehrkräfte zu bilden.
Wenn Sie jedoch den Verdacht auf Schimmelbefall haben, sollten Sie handeln und das Zimmer gründlich untersuchen. Hierbei sollten Sie auch nicht die Wände hinter den Schränken vergessen, denn dort breitet sich Schimmel häufig unbemerkt aus. Am besten stellen Sie die Möbel generell nicht direkt an die Wand. So ermöglichen Sie eine Luftzirkulation, die die Schimmelbildung vermeiden helfen kann.
Gerade wenn auch Sie selbst an Mattigkeit, Kopfschmerzen oder an Schleimhautreizungen leiden und eigentlich keinen Grund dafür erkennen können, sollten Sie an einen Schimmelbefall denken.
Wie kann man Schimmel vermeiden?
Da Feuchtigkeit und Wärme das Wachstum von Schimmelpilzen fördern, sollten Sie mehrmals täglich in der Wohnung stoßlüften. Das Minimum ist einmal morgens und dann vor dem Zubettgehen. Gerade im Winter steigt die Gefahr, weil die Wände auskühlen und feucht werden können. Auch Zimmerpflanzen können das Wachstum begünstigen, besonders wenn sie es gern warm und feucht mögen. Weitere Tipps finden Sie im Experteninterview zum Thema wohngesundes Kinderzimmer. Dort gibt es nicht nur Hinweise zur Schimmelbekämpfung, sondern auch weitere interessante Informationen, wie Sie insbesondere das Kinderzimmer gesund gestalten. Die Tipps zu gesunden Baustoffen können Sie übrigens auch für alle anderen Räume anwenden.
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