Förderung des physischen und psychischen Wohlbefindens
Wenn Sie ein eigenes Haustier besitzen oder einmal besessen haben, wissen Sie, wie eng die Beziehung zwischen Mensch und Tier sein kann und welche positiven Einflüsse Tiere auf das menschliche Gemüt haben können. Wir brauchen die Beziehung zu Natur und Tier als Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung und zur Förderung des physischen und psychischen Wohlbefindens.
Tiergestütze Interventionen
Tiergestütze Interventionen verstehen sich als zielgerichtete und strukturierte Interventionen, die bewusst Tiere in die Gesundheitsfürsorge, Pädagogik und soziale Arbeit einbeziehen und integrieren, um so therapeutische Verbesserungen und positive Wirkungen bei Menschen zu erreichen. Diese positiven Wirkungen von Tieren auf Patienten mit verschiedenen Beeinträchtigungen sind wissenschaftlich, medizinisch und pädagogisch belegt.
Einfluss auf die Gesundheit
Tiere helfen, den Puls, Blutdruck und Stresshormonspiegel zu senken, fördern das Bindungshormon und das Sozialverhalten und sie schaffen eine vertrauensvolle Atmosphäre. Diese Aspekte können in der Therapie genutzt werden. So werden sie beispielsweise bei Demenz, Krebserkrankungen bei Kindern, Autismus, neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Rückenmarkschäden, Depression, Schlaganfällen, Sprachstörungen, bei der Kommunikation bei psychisch verschlossenen Menschen, bei der Impulskontrolle bei ADHS-Kindern, für bessere Lern- und Konzentrationsfähigkeiten und in der Schmerzbehandlung eingesetzt.
Im Rahmen von Untersuchungen wurde festgestellt, dass Hunde in Altersheimen Menschen vor Depressionen, Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit schützen können. Auf psychiatrischen Stationen erhöht die Anwesenheit von Katzen die Patientenzufriedenheit und den Patientenzusammenhalt und sorgen für eine bessere Stationsatmosphäre. Zudem erzielt der Einsatz von Schafen bei einer Depressionsbehandlung einen wirksamen antidepressiven Effekt.
Kontrollierter Einsatz
amit die Tiere gezielt in die Therapie integriert werden können, braucht es Menschen, die eine entsprechende Ausbildung besitzen. Dafür setzt sich der Berufsverband GTTA – Gesellschaft für Tiergestütze Therapie und Aktivitäten ein. Zu den Zielen der GTTA gehören die Förderung der Akzeptanz und Anerkennung der tiergestützen Therapien, Beratungen und Fördermassnahmen in der Öffentlichkeit, die fachgerechte Aus- und Weiterbildung, die Förderung höchster ethischer Grundsätze, sowie die Beachtung der Würde, der artgerechten Haltung und Pflege der beteiligten Tiere.
Der Einbezug von Natur und Tieren ist nicht ein Ersatz für die klassischen therapeutischen, präventiven, beraterischen oder pädagogischen Methoden, sondern kann als eine unterstützende und bereichernde Ergänzung und Erweiterung zu bestehenden Therapie- und Behandlungsformen angesehen werden.
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