Beats Männermeinung:
Der aktuelle Mondeo ist meiner Meinung nach der schönste Wagen der derzeitigen Ford-Palette. Klare, dynamische Linien, kein übertriebener Schnickschnack – und dennoch aufregend. Die Kombi-Version gefällt mir noch einen Tick besser als der 5-Türer, den wir zur Verfügung gestellt bekamen. Bisweilen habe ich das Gefühl, es fällt den Designern leichter, ein vollendetes Kombi-Heck zu entwerfen, als eines für die Limousine.
Mit dem Mondeo nahm ich unter anderem einen Termin in jenem Geschäftshaus beim Flughafen Kloten war, in dem vor einigen Jahren Swissair-mässig alles bachab ging. Heute geschäften dort potente Firmen, von denen einiges zu halten ist – und deren Kadermitarbeiter auch einiges von sich selbst halten. Das zumindest war mein Eindruck, als ich den Wagenpark durchfuhr, der für die Direktionen reserviert ist. Grosse deutsche und englische Limousinen standen in Reih und Glied. Als ich «meinen Mondeo» auf dem Besucherparkplatz (direkt neben den Direktionsparkplätzen, aber noch näher beim Eingang; Wo der Kunde noch König ist) deponierte, erfreute ich mich ob einer kurzen Fachdiskussion, die zwei ältere und wichtig aussehende Herren führten. «Das ist jetzt eben der neue Mondeo», sagte der eine. «Aha», sagte er andere. «Die haben sich wirklich gemacht», legte der eine nach. «Aha», erwiderte der andere. Abgesehen davon, dass Geschmack nicht zwingend abhängig ist von gesellschaftlichem Status, scheint der Mondeo das Potenzial zu haben, bis weit nach oben zu gefallen.
"Auch der aufgeladene Zweiliter-Benziner, der in unserem Testwagen rotierte, schien innerhalb des Erlaubten (und wohl auch ausserhalb) keine Grenzen zu kennen."
Man täte dem Mondeo allerdings unrecht, wenn man ihn auf sein Äusseres reduzieren würde. Denn erstens ist auch sein Interieur überaus gefällig und vom Platz her für eine Limousine grosszügig. Und zweitens rundet ein Spass bereitendes Fahrverhalten das Gesamtbild ab. Das brillante Fahrwerk vermittelte einem nie das Gefühl, an physikalische Grenzen zu stossen. Auch der aufgeladene Zweiliter-Benziner, der in unserem Testwagen rotierte, schien innerhalb des Erlaubten (und wohl auch ausserhalb) keine Grenzen zu kennen.
Okay, in vernünftigen Phasen würde ich derzeit fast ausschliesslich zum Kauf von mit Diesel betriebenen Fahrzeugen raten. In nur halb vernünftigen Phasen halte ich einen Zweiliter-Turbo-Benziner für den optimalen Kompromiss zwischen Spass und schlechtem Gewissen. Solche Aggregate entwickeln nämlich einen erstaunlichen Vortrieb, bei verhältnismässig kleinem Durst. Kleiner zumindest, als der Durst, der nach Rückgabe des Mondeos übrig blieb. Solche Wagen würde man gerne länger behalten.
Esthers Frauenmeinung:
Es gab Zeiten da verstand ich Beat nicht, wenn er ein Auto als "schön" bezeichnete. Ein Auto war für mich einfach ein Fahrzeug und alle sahen für mich irgendwie gleich aus. Mit Beginn unserer Autotests lernte ich die kleinen und grossen Unterschiede der Autos jedoch kennen und schätzen.
Und der Ford Mondeo ist wahrlich ein ästhetisches Auto. Diese Limousinenform und auch die Farbe unseres Testfahrzeuges, Hypnotic Silver, trafen genau meinen Geschmack. Besonders beim Eindunkeln glitzerte der Wagen sehr verführerisch auf unserem Aussenparkplatz. Ich hätte nie gedacht, dass solche Worte eines Tages aus meinem Munde kommen.
Erstaunlich war auch der verfügbare Platz im Kofferraum. Der grosse Kinderwagen und unsere gängigen Alltagstaschen fanden problemlos darin Platz. Sogar nachdem ich einen richtig gigantischen Grosseinkauf im Kofferraum verstaut hatte, schien dieser noch halb leer. Mehrmals war ich positiv überrascht.
"Besonders beim Eindunkeln glitzerte der Wagen sehr verführerisch auf unserem Aussenparkplatz. Ich hätte nie gedacht, dass solche Worte eines Tages aus meinem Munde kommen."
Beat meinte mehrmals, ich solle die Grösse des Mondeo nicht unterschätzen. Das fiel mir schwer, denn beim Fahren war diese nicht spürbar. Im Gegenteil: Ich empfand den Wagen als sehr wendig und kompakt. Der Motor beschleunigte prima. Nur beim Anfahren fand ich, dass der Automat manchmal etwas gar holprig schaltete. Mehrmals während der Testdauer hatte ich Lust auf eine spontane Spritzfahrt. Nicht nur das wunderbare, verfrühte Frühlingswetter lud dazu ein, sondern auch der Spassfaktor beim Fahren mit dem Mondeo. Doch die Familienpflichten riefen immer wieder, und es kam leider zu keiner Fahrt ins Blaue.
Optisch gleicht der Ford Mondeo keinem gängigen Familienfahrzeug. Vielmehr einem eleganten Zweitwagen. Doch das Auto verfügt über alle Qualitäten, die einen Familienwagen ausmachen und erwies sich im Alltag als ideal und praktisch. Eine schöne Kombination.
Technische Angaben, Preise und weiteres Bildmaterial: http://www.de.ford.ch/Personenwagen/Mondeo
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