Kein ständiges Ein- und Auspacken, kein langwieriger Security-Check am Flughafen und die Möglichkeit, unterwegs (fast) überall anhalten und eine Pause machen zu können: Das klingt für viele Familien nach den perfekten Ferien.
Nicht wenige entscheiden sich daher, mit dem eigenen Wagen in den Urlaub aufzubrechen. Viele hätten auch gern gleich ihre eigene kleine Bleibe dabei - sie müssen dann entscheiden, was für sie praktischer ist: ein Wohnwagen oder ein Wohnmobil?
Wohnwagen: Mehr Flexibilität, aber weniger Fahrkomfort
Bei einem Wohnwagen handelt es sich um einen bewohnbaren Anhänger, für dessen Transport man ein geeignetes Zugfahrzeug braucht. Die Trennung von Zugfahrzeug und Wohnraum ist oft schon ein wesentlicher Vorteil - denn vor Ort muss man keinen extra Mietwagen ausleihen. Hat man den Stellplatz für den Wohnwagen erreicht, koppelt man den Wagen einfach ab. Durch den Pkw ist man dann sehr flexibel und kann ohne weiteres die umliegende Ortschaften erkunden, während der Wohnwagen auf dem Stehplatz bleibt. Damit das Ent- und Ankuppeln des Wohnwagens vom Auto nicht unnötig Zeit kostet, sollte man beim Kauf der Anhängerkupplung nur passende Modelle hoher Qualität in Betracht ziehen. Von der erwähnten Flexibilität profitieren insbesondere grössere Familien: Beispielsweise können Mutter und Sohn mit dem Auto in die Stadt fahren, während Papa mit den Töchtern die Zeit spielend auf dem Campingplatz verbringt.
Diese Flexibilität und Mobilität birgt aber gleichzeitig auch ein Risiko: Bleibt der Wohnwagen unbeaufsichtigt auf dem Zeltplatz stehen, während die gesamte Familie mit dem Auto unterwegs ist, dann wittern Diebe oft leichte Beute. Aus diesem Grund sollte man beim Schloss des Wohnwagens nicht sparen und teure Wertgegenstände nicht unbeaufsichtigt im Wohnwagen liegen lassen.
Campt man längerfristig, ist ein Vorzelt zum Verstauen von sperrigen Gegenständen wie beispielsweise Gartenmöbeln, Fahrrädern oder Schuhen überaus praktisch. Es lässt sich problemlos an einen Wohnwagen montieren. Einen weiteren Vorteil bietet die räumliche Abgrenzung zwischen Fahrerraum und Wohnwagen, da dadurch deutlich mehr Stauraum vorhanden ist. Schliesslich kann man sowohl im Wohnwagen als auch im Auto Gepäck lagern. Auf gleicher Länge bietet ein Wohnwagen somit deutlich mehr Platz als ein Wohnmobil. Da man im Wohnwagen selbst zudem nicht ständig eine Fahrerkabine im Blick hat, fühlt sich für manche ein Wohnwagen deutlich mehr nach einem richtigen Zuhause an als ein Wohnmobil. Frisches Wasser im Wohnwagen wird in Kanistern und Tanks aufbewahrt. Das Abwasser fliesst in einen geschlossenen Tank unterhalb des Wohnwagens und muss regelmässig abgelassen werden. Die Technik eines Wohnwagens ist zudem von einer externen Stromquelle abhängig oder muss durch Campinggas betrieben werden.
Hinsichtlich des Fahrkomforts muss man mit einem Wohnwagen Abstriche machen. Der Wohnwagen verändert die Fahrdynamik, wodurch sich das Fahrzeug schwieriger manövrieren lässt und man langsamer vorankommt als mit einem Wohnmobil. Auch der Bremsweg verlängert sich.
Wohnmobil: Praktische Ausstattung, aber sperriges Fahrzeug
Bei einem Wohnmobil handelt es sich um ein bewohnbares Fahrzeug mit integriertem Fahrerraum. Das bedeutet, dass sich die Reisenden auch während der Fahrt im Wohnraum aufhalten können, sofern die Sitzmöglichkeiten mit Gurten zum Anschnallen ausgestattet sind. Halten sich während der Fahrt Personen im Wohnraum auf, ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass im Wohnmobil alle Gegenstände sicher verstaut sind. Im Gegensatz zum Wohnwagen bietet das Wohnmobil weniger Flexibilität: Wer in den Ferien vom Campingplatz aus regelmässig Ausflüge unternehmen möchte, der benötigt vor Ort entweder einen Mietwagen oder muss mit dem grossen Wohnmobil losfahren. Das kann bei der Parkplatzsuche oder beim Durchfahren enger Gassen zu Problemen führen.
An ein Wohnmobil kann man zwar ebenfalls ein Vorzelt montieren, doch für jene, die mit dem Fahrzeug gelegentlich den Zeltplatz verlassen möchten, ist das eigentlich keine Option. Schliesslich müssten sie das Vorzelt dann ständig ab- und wieder aufbauen. Hinsichtlich der Ausstattung bietet ein Wohnmobil allerdings einige Vorteile im Vergleich zum Wohnwagen: So sind Frischwasser- und Abwassertanks fest in das Wohnmobil integriert. Des Weiteren ist das Mobilfahrzeug nicht auf externe Stromquellen angewiesen, da die Technik direkt an den Akku des Wohnmobils angeschlossen ist. Zudem bietet ein Wohnmobil ein besseres Fahrgefühl als ein Pkw, der einen Wohnwagen hinter sich herzieht. Dadurch kommt man mit dem Wohnmobil auch schneller voran.
Fazit des Vergleichs Wohnmobil und Wohnwagen zeichnen sich durch ganz eigene Vor- und Nachteile aus. Welcher fahrbare Wohnraum für einen selbst die bessere Wahl ist, sollte man vor allem von der Ferienplanung abhängig machen. Familien, die über längere Zeit auf einem Zeltplatz bleiben und von dort aus Ausflüge in die naheliegenden Orte unternehmen möchten, dürften stärker von einem Wohnwagen profitieren. Denn er bietet ihnen aufgrund des zusätzlichen Zugfahrzeugs, das sich problemlos vom Wohnwagen an- und entkoppeln lässt, grosse Flexibilität. Für all jene, die die Ferien über ständig auf Achse sind und nur ein bis zwei Tage an einem Ort bleiben, dürfte hingegen ein Wohnmobil praktischer sein.
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