Zähneknirschend durch die Nacht
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Zähneknirschend durch die Nacht

Stress verarbeiten wir nachts auch über den Kiefer. Das Zähneknirschen geschieht unbewusst, meist auch unbemerkt und ist weitgehend harmlos. Das Malmen oder Pressen kann den Zähnen jedoch schaden und zu Verspannungen oder Schmerzen führen. Abhilfe schaffen Entspannungsübungen.


Tun wir etwas «zähneknirschend», entspricht es nicht unseren Vorstellungen. Im Gegenteil: Wir unterdrücken unseren Unmut; machen es ungern, widerwillig. Solche Situationen können Stress auslösen, den wir nachts wortwörtlich so verarbeiten. Beim Zähneknirschen, in der Fachsprache als Bruxismus bezeichnet, pressen oder reiben die Betroffenen ihre Zähne unbewusst aneinander.


Morgens brummt der Schädel

In der Schweiz knirscht etwa ein Drittel der Bevölkerung – im Schlaf und manchmal auch tagsüber. Dieser Prozess kann den Zähnen wahrlich an die Substanz gehen, denn nicht selten entstehen dadurch irreparable Schäden wie abgeschliffene Kauflächen oder Risse im Zahnschmelz. Der ständige Druck auf die Kiefermuskulatur führt häufig zu Verspannungen, die sich am Morgen durch Kopf-, Nacken- bis hin zu Schulterschmerzen bemerkbar machen. In gewissen Fällen wird sogar ein anhaltendes Ohrensausen (Tinnitus) ausgelöst. Das stundenlange Zusammenpressen der Zähne kann Schwindel oder Migräne sowie Probleme mit den Augen hervorrufen.


Zahnschienen und Entspannungsübungen helfen

Gegen das Knirschen helfen von Zahntechnikern angefertigte Zahnschienen – auch Relaxierungs- oder Michiganschiene genannt. Dabei handelt es sich um prothesenähnliche Kunststoffauflagen. Sie dienen in erster Linie dem Zahnschutz und wirken zudem schmerzlindern.

Abhilfe bei Verspannungen der Muskulatur oder des Kiefergelenks schafft auch eine Physiotherapie. Trainiert werden vor allem Dehn- und Lockerungsübungen, um die Spannung zu lösen und den Muskel zu entkrampfen. So kann man den Mund mehrmals am Tag weit öffnen und dehnt dadurch die Muskulatur. Oder man lockert die Muskulatur mit einer Selbstmassage.


Ursachen auf den Grund gehen

Letztendlich ist das aber nur eine Symptombehandlung. Um dem Bruxismus auf den Grund zu gehen, muss man sich mit den Stressfaktoren auseinandersetzen und herausfinden, mit welchen Methoden sich diese am besten bewältigen lassen. Meistens helfen schon einfache Entspannungstechniken wie Yoga, Tai-Chi, autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation. Sollten die Beschwerden zunehmen oder die Betroffenen stark belasten, kann auch eine psychologische Behandlung sinnvoll sein.


Knirsche ich?

Wer herausfinden möchte, ob er nachts mit den Zähnen presst oder knirscht, kann den Zustand seiner Zähne beim Zahnarzt untersuchen lassen. Auch wer Kopfschmerzen und einen verspannten Nacken hat, sollte prüfen, ob die Schmerzen vom Knirschen kommen könnten.


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