Sportage mit typischer Kia-Front.

Zwiespältig - Kia Sportage

Der Kia Sportage ist für Familien geeignet. Über alles weitere fielen die Urteile gespalten aus. Beat war begeistert, Esther nicht.

 

Beats Männermeinung:

Der Kia Sportage wird seit 1994 produziert. Und ebenso lange war er für mich ein Altherren-Offroader. Von hinten bis vorne voller Kompromisse, Designs, nach denen niemand den Kopf dreht. Das Auto war ein Eiskristall inmitten einer Lawine. Und kaum einer interessiert sich für einen einzelnen Eiskristall in einer Lawine.

Mit dem aktuellen Sportage ist alles anders geworden. Mit dem neuen Auftritt fügt Kia sein Crossover-Modell nahtlos in seinen überaus frische Modellpalette ein. Auch, was die Optik angeht. Denn der Sportage von heute sieht bestechend gut aus. Eine saubere Linienführung, die typische Kia-Frontpartie mit LED-Tagfahrlichtern, die Karrosserie ist geprägt von Flächen und glücklicherweise auch Ecken und Kanten. Das Gesamtpaket rollt auf riesigen 18 Zoll-Rädern daher. Müsste man die Sportage-Evolution in einem Satz zusammenfassen, dann würde er lauten: Der Sportage hat Charakter entwickelt.

 

"Trotz grossem Resonanzkörper präsentierte sich der Sportage-Innenraum als Oase im Alltagslärm."

 

Im Innenraum setzt der Wagen fort, was sein Äusseres verspricht. Ein schnörkelloses aber modern gestaltetes Armaturenbrett empfängt den Fahrer. Er nimmt Platz auf dem schön verarbeiteten und bequemen Sitz, stellt diesen elektrisch und das Lenkrad manuell auf die optimale Position ein und bevor es los geht, öffnet er noch das eine der zwei Dachfenster. Cabrio-Feeling kommt nicht auf, schön ist es trotzdem.

Wir konnten den Sportage in der 2.0 CRDi-Version testen. Das aufgeladene Dieselaggregat zeigte sich überaus potent. Und auch die 6-Stufen-Automatik tat der Fahrfreude keinen Abbruch. Wieselflink liess sich der nicht eben kleine Wagen in allen Situationen handhaben. Auf Schottersträsschen im Emmental (Diff-Sperre kam nicht zum Einsatz, obwohl vorhanden) bewährte er sich ebenso, wie auf der mühseligen Autobahn zwischen Bern und Zürich. Kein Fahrtwind störte den Sound der beeindruckenden Stereoanlage. Trotz grossem Resonanzkörper präsentierte sich der Sportage-Innenraum als Oase im Alltagslärm.

Rundherum vollgepackt mit modernster Sicherheitstechnik und zudem mit einem sehr passablen Raumangebot auftrumpfend, ist der Sportage auf alle Fälle ein Familienwagen. Mit einem Verbrauch von gut sieben Litern Diesel pro hundert Kilometer hält sich der Durst in Grenzen. Zudem besticht der Sportage mit sehr viel Ausstattung zu einem moderaten Preis inklusive der mittlerweile üblichen 7 Jahre Kia-Werksgarantie.

Mein Fazit: Der Sportage ist eine fulminante Option für all jene, die mit einem Crossover-Modell liebäugeln. Esther kam ob dem Wagen übrigens nicht gar so ins Schwärmen. Keine Ahnung, was der Sportage zusätzlich bieten müsste, um Madame zu gefallen. Vielleicht verrät sie es ja nachfolgend.

  

 

 

 

 

Esthers Frauenmeinung:

Seit ich das erste Mal einen Kia fahren durfte, bin ich ein heimlicher Fan dieser erfrischenden aus Korea stammenden Automarke. Dementsprechend gross war meine Vorfreude auf den Sportage. Optisch wurde ich nicht enttäuscht. Unser Testwagen präsentierte sich sehr attraktiv, sowohl von Aussen als auch von Innen.

Die erhöhte Sitzposition war nach meinem Geschmack, ermöglichte mir stets einen guten Blick auf die Strasse und vermittelte mir ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Die tolle Aussicht aus dem Wagen war auch der grosszügigen, weit ausgeschnittenen Frontscheibe zu verdanken. Noch luftiger wurde das Fahrgefühl durch die beiden optional erhältlichen Dachfenster, welche sich bis über die Rücksitze ziehen. Egal ob Regen oder Sonnenschein, Janick hätte das Fenster am liebsten immer offen gehalten.

 

"Platz hatten wir im Alltag einer vierköpfigen Familie mehr als genug. Sowohl um komfortabel zu reisen als auch um Grosseinkäufe zu verstauen."

 

Das Fullscreen Navigationssystem mit integrierter Rückfahrkamera, der sogenannte „smart key" und Startknopf, der tollen Sonnenbrillenhalter in der Dachkonsole sowie das gute Audiosystem war mir bereits aus vergangen Testwagen bekannt und wiederum schätze ich solche netten und intelligenten Extras. Das gesamte Interieur erschien mir qualitativ und auch optisch einwandfrei.

Platz hatten wir im Alltag einer vierköpfigen Familie mehr als genug. Sowohl um komfortabel zu reisen als auch um Grosseinkäufe zu verstauen. Und es wäre mit dem Sportage noch mehr möglich: Die Lehne der Rückbank lässt sich umklappen und die Ladekapazität wächst dadurch bis zu 1353 Liter. Der variable Gepäckraum vom Sportage sehe ich als grosser Vorteil.

Nichts destotrotz konnte ich auch nach 10 Tagen Testzeit kein wirkliches Fahrgefühl entwickeln für Wagen. Immer wieder schätzte ich den Wagen falsch ein, sei es beim Parkieren oder beim Fahren auf der Strasse. Die Sitzposition habe ich mehrmals verstellt, auch die Position des Lenkrades. Geholfen, mich wohler zu fühlen im Wagen, hat es leider nicht. Zugegeben, ich kam kaum in den Genuss länger Fahrten mit dem Sportage zu unternehmen. Vielleicht liegt hier der Grund, weshalb ich nicht ganz warm wurde mit diesem Modell. Denn rein objektiv gibt es wirklich nichts auszusetzen, sondern es ist ein Auto das viel zu bieten hat. Und ich freue mich auf den nächsten Kia, denn dieser wird bestimmt wieder ganz nach meinem Geschmack sein.

 

Weitere Informationen, Preisangaben und technische Details sind hier zu finden.

 

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