Remo Birrer plant mit Frau und Kindern einen Velo- und Zelturlaub auf Korsika. Als er sante24 anruft, hatte er vorher eine Auseinandersetzung mit seiner Frau. Sie will unbedingt eine kleine «Kinderapotheke» mitnehmen, er findet, das brauche zu viel Platz und man könne ja alles auch auf Korsika kaufen. Um weitere Diskussionen zu vermeiden, sind sie auf die Idee gekommen, sante24 anzurufen und nach der Meinung der Fachleute zu fragen.
Wieso sollte man Fieber- und Schmerzmittel von zuhause mitnehmen?
Ein bekanntes und vom Kind schon eingenommenes Fieber-/Schmerzmittel hilft einem besser, die Situation einzuschätzen. Man weiss, wie man es dem Kind am besten gibt (als Sirup, als Zäpfchen, als Tablette) und wie das Kind normalerweise darauf reagiert. In einem fremden Land ist zwar evtl. der Inhaltsstoff derselbe, aber Dosierung, Geschmack oder Aussehen evtl. anders, was Probleme mit sich bringen kann.
Müssen wir wirklich Medikamente gegen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall dabei haben, das haben unsere Kinder ganz selten?!
Das Reisen, vor allem im Auto oder per Schiff, kann im Sinne einer Reisekrankheit Übelkeit hervorrufen – auch bei Kindern, die sonst keinen anfälligen Magen haben. Dann ist man froh, wenn man etwas gegen die Übelkeit dabei hat. Fremdes Essen, anderes Trinkwasser und auch andere hygienische Standards führen nicht selten bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen zu Durchfall. Um auch bei stärkerem Durchfall einem bei Kindern dann relativ schnell auftretenden Mangel an Wasser und Mineralstoffen entgegenzuwirken empfiehlt es sich, Rehydrierungslösung dabei zu haben.
Sind anti-allergische Medikamente in Gel- oder in Tröpfchenform besser?
Man sollte beides mitnehmen. Wenn es um Juckreiz aufgrund eines Insektenstichs oder um Linderung von leichtem Sonnenbrand geht, hilft Auftragen von Gel lokal in der Regel sehr gut. Reicht das Gel nicht aus, um den Juckreiz zu bekämpfen oder ist dieser oder eine Allergie fast am ganzen Körper, kann man Kindern ab dem zweiten Lebensjahr evtl. zusätzlich antiallergische Tropfen geben. Sonnenschutz inkl. Kopfbedeckung und Sonnenbrille ist selbstverständlich!
Braucht man noch mehr Medikamente?
Eine kleine «Wundapotheke» mit etwas Verbands-und Desinfektionsmittel, Pflaster, BepanthenPlus-Creme, evtl. Blasenpflaster und einer Pinzette ist empfehlenswert. Damit kann man auch mal eine Zecke oder einen Spiessen entfernen und ein aufgeschürftes Knie versorgen. Meistens passieren kleinere Unfälle mitten im Gelände und die nächste Apotheke ist dann weit.
Muss man sonst noch an etwas denken?
Gerade auch für solche Verletzungen im Freien sollte die Starrkrampfimpfung a jour sein! Für manche Regionen, z.B. in Süddeutschland und Österreich, lohnt es sich auch, sich und den Kindern die Impfung gegen Zecken-Hirnhautentzündung (FSME) machen zu lassen. Auch die anderen routinemässig empfohlenen Impfungen nochmals zu kontrollieren, ist sinnvoll. Eine Masernerkrankung in den Ferien kann – neben der Gefahr für Komplikationen – die Urlaubspläne ziemlich durchkreuzen
Nach dem Telefonat ist auch Remo Birrer einverstanden, trotz wenig Platz im Gepäck, eine kleine Kinder-Reiseapotheke mit in die Ferien zu nehmen. Die Impfausweise der ganzen Familie schickt er zur Kontrolle an sante24 und die empfohlenen Medikamente für die Reise-Apotheke lässt er sich nochmal per Mail zuschicken.
Dr. med. Silke Schmitt Oggier ist die Medizinische Leiterin von sante24. Die telefonische Gesundheitsberatung sante24 ist eine zentrale Dienstleistung von SWICA, die den SWICA-Versicherten bei allen Fragen rund um die Gesundheit unter der Nummer 044 404 86 86 kostenlos zur Verfügung steht. Die Fachkräfte von sante24 vereinbaren bei Bedarf einen Arzttermin und schaffen so die Grundlage für eine koordinierte und zielgerichtete Behandlung – von der ersten Beratung bis zum Therapieabschluss.
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