Die chronische Magenschleimhautentzündung: Viele Menschen nach dem 50. Lebensjahr sind daran erkrankt oft bleibt sie unentdeckt. Denn die chronische Form der Gastritis kann über Wochen bis Jahre stumm verlaufen. Trotzdem sollten Sie sie behandeln lassen, denn eine unbehandelte chronische Gastritis kann langfristig zu Komplikationen, wie beispielsweise einem Magengeschwür, führen.
Die Ursachen sind vielfältig: Infektionen mit Keimen, Medikamente oder auch eine Fehlfunktion des Immunsystems können eine chronische Gastritis verursachen. Nach der Ursache werden die Typen A, B und C unterschieden:
Typ A Gastritis
Die seltene Typ A Gastritis beruht auf einem Autoimmunprozess: Der Körper produziert Antikörper gegen die Belegzellen Ihrer Magenschleimhaut. Dadurch kommt es zu einer entzündlichen Reaktion, die den Untergang der magensäureproduzierenden Drüsen zur Folge haben. Im Endstadium des Drüsenschwundes verlieren Sie die Fähigkeit, Magensäure, Pepsin und den Intrinsic-Faktor zu bilden. Pepsin ist notwendig für die Verdauung von Eiweiss, der Intrinsic-Faktor für die Aufnahme von Vitamin B12. Letzteres ist vor allem für die Blutbildung wichtig. Zieht sich die Typ A Gastritis über Jahre hin, kann es zu einer Blutarmut kommen.
Typ B Gastritis
Die häufigste Form der chronischen Gastritis ist die Typ B Gastritis. Etwa 80 bis 90 Prozent aller Gastritis Erkrankungen gehören dem Typ B an. Sie entsteht durch eine Infektion mit dem Bakterium „Helicobacterpylori“. Dies ist ein stäbchenförmiges Bakterium, das auf und innerhalb der Schleimhaut des Magens lebt und auch die saure Umgebung des Magens überlebt. Es beeinträchtigt den Schleimhautschutz und fördert die Entstehung eines Geschwürs. Das Bakterium ist überall auf der Welt zu finden, die Übertragung ist noch ungeklärt.
Typ C Gastritis
Die Typ C Gastritis machen etwa 10 Prozent aller Gastritis Erkrankungen und wird auch chemisch-toxische Gastrits genannt. Dies, weil sie durch Stoffe, die den Magen reizen, ausgelöst wird. Verschiedene Medikamente, wie beispielsweise Antirheumatika, können eine Typ C Gastritis verursachen. Auch ein Gallenreflux, das Zurückfliessen von Gallensaft aus dem Darm in den Magen, können für eine Typ C Gastritis verantwortlich sein: Der Gallensaft reizt die Magenschleimhaut.
Die Diagnose einer chronischen Gastritis erfolgt durch einen Arzt mittels einer Magenspiegelung oder einem Helicobacter-Test.
Die Typ A Gastritis kann, nach heutigem Stand des Wissens, nicht behandelt werden, da sie einem Fehler des Abwehrsystems zugrunde liegt. Trotzdem empfiehlt sich eine magenfreundliche Lebensweise und das Einnehmen von säurehemmenden Medikamenten. Ausserdem sollten Sie regelmässig zu Kontrolluntersuchungen gehen, da sich das Risiko für Magenkrebs durch die Erkrankung erhöht.
Bei der Typ B Gastritis helfen Antibiotika und Säurehemmer. Nach etwa einem Monat sollten Sie vom Arzt überprüfen lassen, ob die Therapie erfolgreich war. Ansonsten werden Ihnen andere Antibiotika verschrieben.
Leiden Sie an einer Typ C Gastritis, sollten Sie die Ursachen beseitigen: Magenreizende Stoffe sollen Sie vermeiden oder zusammen mit einem „Magenschutz“ einnehmen.
Die chronische Gastritis ist verbreitet, etwa 12 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an der Erkrankung. Ein Check beim Arzt ist besonders bei Menschen über 50 Jahren sinnvoll.
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