Hunger und Sättigung sind Empfindungen, die wir schon seit wir klein sind kennen. Babys schreien, wenn sie Hunger haben. Wenn sie satt sind, hören sie auf zu trinken oder zu essen. Diese beiden Empfindungen sind also zuständig für die Nahrungsaufnahme. Sie bestimmen, wann und wie viel wir essen, beziehungsweise wann wir damit aufhören. Doch was genau läuft in unserem Körper dabei ab?
Es gibt mehrere Mechanismen, die den Vorgang der Sättigung regeln. Bestimmt kennen Sie die Redewendung „Ich bin voll.“, vielleicht benutzen Sie sie sogar selbst. Damit ist gemeint, dass Sie genug gegessen haben. Genau genommen, stimmt die Aussage natürlich nicht wirklich. Die Nahrung geht durch den Mund, den Rachen und die Speiseröhre, bevor sie im Magen landet. Dort verweilt sie ein wenig und wird dann portionsweise in den Darm abgegeben. Der Magen ist ein Muskel und sehr dehnbar. Er ist also nicht plötzlich voll und lässt nichts mehr rein, auch wenn sich das manchmal so anfühlt. Trotzdem ist etwas an der Redewendung dran, denn ab einem gewissen Volumen sendet der Magen über die Nervenfasern Signale ans Hirn. Das geschieht ab einem Volumen von 300 – 400 Milliliter. Wenn die Signale im Hirn angekommen sind, schüttet der Hypothalamus, ein Teil des Gehirns, anorektische Neurotransmitter aus. Dies sind Botenstoffe, die dem Körper zeigen, dass momentan genug Nahrung vorhanden ist und mit dem Essen aufgehört werden kann. Auch vom Dünndarm aus, werden Signale gesendet. Hier sind dies verschiedenste Hormone.
Der zweite Mechanismus ist nicht so stark von der Nahrung, die gerade verzehrt wurde, abhängig, sondern wirkt eher längerfristig. Dazu gehört das Fettgewebe, welches sehr gut Auskunft über den Ernährungsstatus geben kann. Das bekannteste Hormon, das vom Fettgewebe produziert wird, ist das Leptin. Wenn viel Fettgewebe da ist, wird viel Leptin freigesetzt, dadurch hat die jeweilige Person weniger Hunger. Diese Regulation funktioniert jedoch nur bei Normal- oder leicht Übergewichtigen.
Der dritte Mechanismus ist weniger physiologisch, sondern wird von verhaltenspsychologischen Aspekten beeinflusst. Die meisten Menschen können die beiden oben erwähnten Mechanismen umgehen und weiteressen, obwohl der Körper eigentlich genug hat. Das hat viele Gründe, wie beispielsweise feiner Geschmack, Portionsgrösse oder Neuheit der Speise. Aber auch die gesellschaftlichen und sozialen Faktoren sind nicht zu verachten. In Gesellschaft wird beispielsweise oft mehr gegessen als alleine.
Haben Sie wirklich immer Hunger wenn Sie essen? Essen Sie manchmal, weil es gerade Mittagszeit ist und „dann wird einfach gegessen“? Oder vielleicht weil sie an einer Bäckerei vorbeikommen, aus der es so lecker duftet?
Heutzutage ist es fast immer und überall möglich zu essen. Davon wird unser Sättigungsgefühl unbewusst beeinflusst. Es riecht lecker, überall sind Menschen am Essen, es gibt Sonderangebote und so weiter. Hören Sie auch auf Ihren Körper. Denn mit sehr ausgeklügelten Mechanismen ist er fähig, Ihnen mitzuteilen, was er wann braucht und was eben nicht wirklich. Eine der wirkungsvollsten Gewichts-Erhaltungs-Mechanismen, die wir haben. Nutzen wir sie!
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