Kennen Sie die Geschichte vom Aschenputtel? Die böse Stiefmutter, die Stiefschwestern, der Prinz und der glasige Schuh? Dies sind Begriffe, die Sie sicher mit der Geschichte in Verbindung bringen, aber wussten Sie auch, dass Hülsenfrüchte oder auch Leguminosen genannt, eine wichtige Rolle in diesem Märchen spielten? Denn Aschenbrödel musste, statt auf dem königlichen Ball zu tanzen, Linsen aus der Asche lesen und kam so fast um ihren Prinzen.
Hülsenfrüchte gehören seit Urzeiten zum Speiseplan der Menschen. Den Namen verdanken sie ihrer Wachstumsart. Die Samen reifen in einer Hülse aus, weshalb sie Hülsenfrüchte genannt wurden.
Früher konnten sich die Menschen keine tägliche Fleischmahlzeit leisten. Sie assen Hülsenfrüchte als Fleischersatz. Erst mit dem steigenden Wohlstand nahm der Fleischkonsum zu. Arme Menschen, die sich Fleisch weiterhin nicht leisten konnten, assen Hülsenfrüchte und so galten diese bald als „Speise der Armen“. Dieser Ruf haben sie bis heute beibehalten. In den Entwicklungsländern sind die Leguminosen ein täglicher Bestandteil des Speiseplanes.
Der Einsatz der Leguminosen reicht von traditionellen Gerichten wie der Minestrone bis zu exotischeren Kreationen, wie zum Beispiel einem Kuchen aus roten Linsen. Lassen Sie also Ihrer Kreativität vollen Lauf und fangen Sie an mit diesen unbekannten farbigen Kugeln zu experimentieren, es lohnt sich. Eine Portion entspricht zirka 50g getrockneten und 120g gekochten Hülsenfrüchten als Hauptgericht.
Die Vorbereitung
Alle getrockneten Hülsenfrüchte, ausser Linsen und geschälte Erbsen, müssen Sie vor der Zubereitung 8-12 Stunden einweichen. Geben Sie dafür die benötigte Menge Hülsenfrüchte mit der dreifachen Menge kaltem Wasser über Nacht in eine Schüssel. Dadurch können sie die Flüssigkeitsmenge, die sie beim Trocknen verloren haben, wieder aufnehmen, zudem wird dadurch die Garzeit verkürzt. Das Einweichwasser enthält Stoffe, die Blähungen verursachen können. Schütten Sie dieses deshalb weg und spülen Sie die Hülsenfrüchte unter kaltem Wasser gut ab. Haben Sie vergessen, die Hülsenfrüchte am Vorabend einzuweichen, so können Sie dies mit folgender Schnellmethode nachholen. Hülsenfrüchte mit der dreifachen Menge Wasser aufkochen, 1 Minute köcheln lassen, vom Herd nehmen und 2 Stunden stehen lassen. Kochen Sie die Hülsenfrüchte nur mit Wasser und wenn gewünscht mit getrockneten Kräutern. Salz, Kräutersalz, Sojasauce, Zitronensaft, Essig bewirken, dass die Hülsenfrüchte nicht gar werden und so fast unverdaulich bleiben. Würzen Sie die Hülsenfrüchte erst, wenn diese die gewünschte Konsistenz erreicht haben.
Die Zubereitung
Setzen Sie die Linsen in frischem kaltem Wasser an und bringen Sie diese zum Kochen. Anschliessend können Sie diese zugedeckt bei kleiner Hitze weich kochen. Die Kochzeit der Hülsenfrüchte ist unterschiedlich. Die Zeitangaben sind Richtwerte. Sie können je nach Sorte, Alter und Verwendung der Samen variieren. Kidneybohnen, Augenbohnen und weisse Bohnen benötigen 1 Stunde, Borlottibohnen 1 ¼ Stunden und Sojabohnen 2 Stunden,bis sie gar sind. Braune und grüne Linsen müssen 30 Minuten, rote Linsen 15 Minuten, Erbsen geschält 45 Minuten und Kichererbsen 1 Stunde gekocht werden. Die Angaben gelten für konventionelles Kochen. Gerade bei langen Kochzeiten lohnt es sich, den Dampfkochtopf oder Steamer zu benutzen. Dadurch können Sie die Kochzeit um die Hälfte bis zwei Drittel verkürzen.
Es lohnt sich bei den meisten Gerichten, gleich mehr als eine Portion zu kochen. Hülsenfrüchte können Sie gut mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahren und zu einem späteren Zeitpunkt geniessen.
Hülsenfrüchte aus der Dose sind bereits verzehrsfertig. Das Einweichen und die Kochzeit fallen weg. Sie enthalten gleich viele Vitamine und Mineralstoffe wie selbst gekochte Hülsenfrüchte. Hülsenfrüchte aus der Dose sind eine gute Alternative. Sie sparen Zeit.100g getrocknete Hülsenfrüchte entsprechen 250g aus der Dose.
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