Viele Faktoren, wie Hunger, Gewohnheit, Verführung, Stress und Langeweile beeinflussen jeden Tag, was, wann, wie, wie viel und weshalb wir essen. Das Wissen solcher äusseren Reize hilft bei einer Verhaltensänderung oder leitet dazu an, sich mit der eigenen Nahrungsaufnahme auseinanderzusetzen.
Experiment 1 – Tellerrandgrösse
Die Empfehlung für Abnehmwillige lautet, von kleinen Tellern zu essen, weil die Tellergrösse Einfluss auf die Essensmenge hat. Dies liegt nicht daran, dass ein kleinerer Teller ein kleineres Fassungsvermögen aufweist. Grund dafür ist eine optische Täuschung, die auch als Delboeuf-Illusion bezeichnet wird. Die Delboeuf-Illusion zeigt in einem Experiment, dass Menschen einen schwarzen Kreis kleiner wahrnehmen, wenn er in einem größeren Kreis eingebettet ist. Dies bedeutet, dass eine Mahlzeit auf einem grossen Teller kleiner wirkt als die gleiche Menge Essen auf einem kleinen Teller. Wissenschaftler vermuten, dass die optische Täuschung durch Kontrast und Angleichung ausgelöst wird. Ist der Abstand zwischen dem Essen/Nahrungsmittel/Speisen und dem Tellerrand klein, nehmen wir beide Kreise als Ganzes wahr. Folglich wirkt die Mahlzeit grösser, als sie effektiv ist. Fazit: Auf kleinen Tellern mit schmalem Rand sieht die Essensmenge grösser aus und kann Sie dadurch beim Gewicht reduzieren unterstützen. Leiden Sie hingegen an Appetitmangel, empfiehlt es sich, grössere Teller mit einem breiten Rand zu nutzen. Dadurch wirkt die Essensmenge geringer und es fällt Ihnen leichter, mehr davon zu verzehren. Bei Kindern können Sie so die Menge unbeliebter Speisen optisch verkleinern.
Experiment 2 - Die Süssigkeiten-Schale am Arbeitsplatz
Kennen Sie auch das Problem, dass am Arbeitsplatz an vielen Ecken die Versuchung lockt? Schokolade, Kuchen und sind oft in unserem Blickwinkel. Die geringe Nähe verleitet zum Zugreifen. Hat also der äussere Reiz einen grösseren Einfluss auf das Essverhalten als der innere Reiz namens Hunger? Tatsächlich wurde in einer Studie bewiesen, dass die Teilnehmer weniger Schokolade naschen, wenn diese nicht in ihrem Blickwinkel ist. Ebenso wird weniger Schokolade gegessen, wenn sie nicht direkt aus dem Sitzen erreichbar ist. Somit hat sich der äussere Reiz stärker auf das Essverhalten ausgewirkt als der innere. Die Teilnehmerinnen assen insgesamt doppelt so viel Schokolade, als die Gruppe, welche die Süssigkeiten weder sehen noch direkt zugreifen konnten.
Fazit: Um Ihren Süssigkeiten-Konsum zu senken, können Sie Snacks in undurchsichtigen Schalen ausser Reichweite aufbewahren. Um den Konsum von Gemüse und Früchten zu erhöhen, können Sie das Prinzip umdrehen. Halten Sie beispielsweise Gurkenscheiben, Peperonistreifen und Radieschen in einem durchsichtigen Schälchen auf ihrem eigenen Schreibtisch bereit und Sie werden dadurch automatisch mehr Gemüse knabbern. Das Gleiche gilt bei dem Wunsch, mehr Wasser trinken zu wollen. Platzieren Sie dazu einfach eine durchsichtige Flasche in Reichweite auf Ihrem Pult. Durch äussere Reize können Sie also Ihr Essverhalten ganz einfach mitbeeinflussen. Versuchen Sie das nächste Mal eine andere Tellergrösse zu nutzen, mehr Distanz zwischen sich und Süssigkeiten zu bringen und mehr Gemüse, Früchte und Wasser in Reichweite zu platzieren, um Ihr Ernährungsverhalten positiv zu beeinflussen.
Viel Vergnügen beim Experimentieren.
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