Beim Blick in den Spiegel stechen sie sofort ins Auge: Pickel. Die Versuchung ist gross, die eitrigen Störenfriede auszudrücken. Wie die Eiterpickel entstehen, ob man so lange an ihnen herumdrücken soll, bis sie platzen, oder ob man lieber die Finger davonlässt und wie man sie vorbeugen kann – der Gesundheitstipp weiss es.
Auf der Stirn, der Nase oder dem Kinn – jede und jeder hat ab und zu mal wieder einen Pickel. Dass diese hauptsächlich in dieser sogenannten T-Zone auftreten, liegt daran, dass sich in diesem Gesichtsbereich besonders viele Talgdrüsen befinden. Sie sind auch Grund dafür, dass die Haut an diesen Stellen fettiger ist. Denn die Drüsen sondern ein öliges Sekret ab, besser bekannt als Talg, das die Haut davor schützt, auszutrocknen.
Verstopfen die Talgdrüsen, können sich Bakterien einfach ansammeln, wodurch sich die Stelle entzündet. Der Körper reagiert auf diese Entzündung und schickt weisse Blutkörperchen los, um die Bakterien zu bekämpfen. Dadurch entsteht Eiter und ein Pickel wird sichtbar. Für die verstopften Poren gibt es verschiedene Ursachen:
Ernährung
Was man isst und trinkt, hat unmittelbar Einfluss auf die Haut. Denn gewisse Lebensmittel haben eine erhöhte Hormonausschüttung zur Folge, was sich auf die Talgproduktion auswirkt. Hautunreinheiten können zum Beispiel durch Schokolade, reifen Käse wie Parmesan oder Coca-Cola verursacht werden. Auch auf Weissmehlprodukte sollte man wenn möglich verzichten und stattdessen auf Vollkornprodukte setzen. Whey-Protein-Shakes, die Fitnessbegeisterte gerne nach dem Gym-Besuch zu sich nehmen, können aufgrund ihres hochkonzentrierten Proteingehalts den Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht bringen. Zum Kochen verwendet man besser Raps- als Sonnenblumenöl. Hat man Lust zu snacken, greift man anstatt zu den Chips lieber zu Gemüse mit selbstgemachtem Dip. Kurkuma hat eine entzündungshemmende Wirkung. Aus diesem Grund darf man sich kulinarisch gerne aus der asiatischen Küche verwöhnen lassen. Dabei sollten die Gerichte aber nicht scharf sein. Wegen ihres Pflanzenfarbstoffs haben rote Beeren einen positiven Effekt bei Entzündungen.
Hautpflege
Verwendet man falsche Hautpflegeprodukte, können Pickel entstehen. Ist ein Mittel zum Beispiel zu aggressiv für die Haut, kann es diese austrocknen. Die Haut reagiert darauf und produziert mehr Talg, der die Poren verstopft. Grundsätzlich gilt bei der Pflege der Haut: Weniger ist mehr. Anstatt Seren, Peelings und Crèmes zu verwenden, genügt oftmals lauwarmes Wasser. Damit die Haut nicht austrocknet, kann man wenn nötig auf Feuchtigkeitspflege zurückgreifen. Hierbei sollte man ölfreie Produkte verwenden. Hat man einen Pickel, lässt sich dieser am besten mit einem Produkt mit Salicylsäure behandeln. Der Inhaltsstoff hat eine entzündungshemmende Eigenschaft und hilft, Hautschuppen und Verhornungen zu lösen. Auch Waschlotionen, die den Wirkstoff Benzoylperoxid beinhalten, helfen bei der Behandlung von Akne, Pickeln oder Mitessern. Damit die Haut atmen kann, sollte man Pickel nicht mit Make-up abdecken. Denn dadurch werden Poren weiter verstopft und Schmutz, Fett sowie Bakterien gebunden.
Medikamente und Hormone
Gewisse Medikamente lassen die Hormone verrücktspielen. Das hat wiederum Auswirkungen auf die Talgproduktion. Bei Frauen kann dies unter anderem bei der Anti-Baby-Pille der Fall sein. Enthält diese nur Gestagene, können Pickel entstehen. Im Normalfall erhalten Frauen bei unreiner Haut aber ein passendes Kontrazeptivum verschrieben. Setzt man die Pille dann jedoch ab, kann sich das auf das Hautbild auswirken und sich Akne deutlich verschlechtern (Akne tarda). Weiter können hochdosierte Vitamin-Präparate, insbesondere B12, eine Akne triggern. Was den Hormonhaushalt ebenfalls in Schieflage bringt, ist Stress. Eine erhöhte Talgproduktion ist auch hier die Folge, ausgelöst durch die Stresshormone Cortisol und Adrenalin.
Ausdrücken: ja oder nein?
Finger weg! Auch wenn ein überreifer Pickel zum Ausdrücken animiert, empfiehlt es sich, dem Verlangen nicht nachzugeben. Denn durch das Zusammenpressen der entzündeten Haut wird deren Heilung unterbrochen. Dabei kann auch die Haut einreissen und die betroffene Stelle beginnen zu bluten. In der entstandenen Wunde können sich dann wieder Bakterien sammeln – der Pickel-Prozess beginnt von vorn. Drückt man einen Pickel so weit aus, bis es blutet, kann das zu unschönen Narben führen, die man so schnell nicht wieder loswird.
Wird es einem mit den Pickeln zu viel und man kommt nicht mehr länger damit zurecht, lohnt sich eine dermatologische Beratung. Hierfür steht das medizinische Fachpersonal von santé24 als erste Kontaktstelle rund um die Uhr telefonisch zur Verfügung.
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