Gerade in der kälteren Jahreszeit kratzt, brennt und schmerzt der Hals beim Husten stark. Welche Hausmittel gegen die verschiedenen Hustenarten helfen, erklärt Dr. Silke Schmitt-Oggier im Gesundheitstipp.
«Man muss wissen, dass Husten tatsächlich nicht gleich Husten ist», erklärt Dr. Silke Schmitt-Oggier, medizinische Leiterin bei santé24. Es kommt beispielsweise darauf an, ob er zu Beginn oder im Verlauf einer Erkältung auftritt. Ist eine Hustenart, die sehr lange anhält und auf keine Behandlungsmethode anspricht oder nur ein nächtlicher Husten? All diese Varianten können sehr unterschiedliche Ursachen haben und werden natürlich auch entsprechend behandelt.
Verschiedene Hustenarten
Im Winter:
- Husten beim Beginn einer Erkältung: Der Husten ist eher trocken und kann schmerzen. Dabei helfen beispielsweise schleimlösende Mittel wie Eukalyptus, Salbei oder Oregano. Schleimlöser sollten jedoch nicht am Abend vor dem Schlafen oder zusammen mit Medikamenten, die Dextrometorphan, Codein oder andere Hustenstopper enthalten, verwendet werden.
- Gelöster (produktiver) Husten im Verlauf einer Bronchitis: Hier helfen alle Pflanzen mit ätherischen Ölen und Honig, um die oberen Atemwege zu befreien und die Schleimhäute abschwellen zu lassen. Zu beachten ist, dass eine Bronchitis vier bis sechs Wochen andauern kann, bevor sie vollständig geheilt ist.
- Länger anhaltender (eventuell asthma-ähnlicher) Husten, der nicht auf normale Behandlung anspricht: Muss eventuell vom Arzt in Realkonsultation oder via TytoHome telemedizinisch durch Abhören diagnostiziert werden. In einem solchen Fall eignen sich Inhalieren und die Einnahme von bronchienerweiternden Medikamenten oder Kräuter wie Efeu, Salbei, Thymian oder Kiefernnadeln.
- Reizhusten: Kommt eher ohne die Begleitsymptome einer Erkältung und ohne Fieber vor und kann sehr gut mit Schleimlösern (Eukalyptus, Salbei, etc.), «Hustenzältli» oder Fencheltee und Honig behandelt werden. Ist der Hustenreiz so stark, dass man kaum schlafen kann, empfiehlt Dr. Silke Schmitt-Oggier Hustenstiller wie zum Beispiel Isländisch Moos, Eibischwurzel, Süssholzwurzel.
- Nur nächtlicher Husten (eventuell gleichzeitig oder vorher auftretender Schnupfen oder eine Entzündung der Nasennebenhöhlen): Bei dieser Art läuft der Nasenschleim nachts den Rachen hinunter und reizt diesen. Helfen kann hier Schnäuzen, Inhalieren oder das Verwenden von Nasentropfen.
Im Frühling:
- Ohne weitere Erkältungssymptome, dafür mit Müdigkeit und Luftnot kann es sich beim Husten im Frühling auch um eine Allergie oder um Heuschnupfen handeln.
Das ganze Jahr:
- Tritt der Husten ohne Erkältungssymptome das ganze Jahr über auf, besteht die Möglichkeit einer Allergie auf Hausstaubmilben oder Schimmelpilze.
Welche Hausmittel können helfen?
Im nachfolgenden Video erklärt Dr. Silke Schmitt-Oggier, welche Hausmittel sich bei welcher Art von Husten eignen und auf was man bei der Anwendung achten sollte:
Wann wird der Gang zum Arzt notwendig?
Verschlechtert sich der Zustand nach einer stabilen oder sogar besser werdenden Phase – das heisst, treten Fieber, Schmerzen beim Atmen oder vermehrtes, schnelleres Atmen auf – sollte man für eine genauere Untersuchung zum Arzt. In der Praxis kann der Doktor die Brustgegend abhören oder gegebenenfalls Blut entnehmen, um eine Lungen- oder Rippenfellentzündung auszuschliessen. «Alternativ kann man sich auch mit dem Telemedizingerät TytoHome selbst untersuchen», sagt Dr. Silke Schmitt-Oggier. Die Resultate werden anschliessend von einem santé24-Mediziner begutachtet und beurteilt.
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