Wenn man ohne körperliche Anstrengung auffällig stark schwitzt, spricht man von Hyperhidrosis. Oft ist es dann nötig mehrmals täglich die Kleidung zu wechseln. Um was es sich bei Hyperhidrosis handelt, erklären wir im Gesundheitstipp.
Nicht nur im Sommer, sondern auch in der kälteren Jahreszeit produziert der Körper Schweiss, um sich abzukühlen oder um gewisse Hautregionen zu befeuchten. Diese Funktion ist lebensnotwenig. Wird das Schwitzen jedoch so stark, sodass man mehrmals täglich seine Kleidung wechseln muss oder gar Angst hat, anderen Personen die Hand zu schütteln, spricht man von Hyperhidrosis – übermassigem Schwitzen.
Physische und psychische Belastung
Gemäss dem Universitätsspital Basel ist rund ein Prozent der Bevölkerung von übermässigem Schwitzen betroffen. Besonders nervig ist es, wenn man an den Händen, Füssen oder unter den Achseln stark schwitzt. Vor allem Letzteres ist für die Mitmenschen sehr gut ersichtlich. Aus diesem Grund kann übermässiges Schwitzen auch auf die Psyche schlagen. Schamgefühle, die Angst neue Leute kennenzulernen oder die Arme zu heben sind nur einige Beispiele, die Betroffene belasten.
Behandlung
Um übermässiges Schwitzen zu therapieren, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Aluminiumchlorid-Lösungen:
Diese Lösungen sind in Salbenform erhältlich. Man trägt sie auf die betroffene Stelle auf und hemmt somit die Produktion der Schweissdrüsen. Die Methode eignet sich sehr gut bei einer leichten Hyperhidrosis.
- Schwachstrombad:
Bei diesen Hand- oder Fussbädern wird ein schwacher Gleich- oder Pulsstrom durchs Wasser geleitet. Andere Regionen wie beispielsweise die Achseln können mit speziellen Elektroden behandelt werden.
- Botox-Behandlung:
Bei dieser Methode wird Botox oberflächlich in die Haut gespritzt – die Schweissproduktion wird damit blockiert. Der Effekt kann im besten Fall bis zu sechs Monate anhalten.
Wer unter einer leichteren Form der Hyperhidrose leidet, kann auch eine mehrwöchige Therapie mit Salbei in Form von Tee oder Tabletten ausprobieren. Salbei ist in der Phytotherapie seit langer Zeit als schweisshemmend bekannt. So unterschiedlich die oben aufgeführten Therapiemethoden auch sind, eines haben sie gemeinsam: Sie müssen alle nach einer gewissen Zeit wiederholt werden.
Wenn alle konservativen Massnahmen nicht zum Erfolg führen, kann als letzte Möglichkeit in manchen Körperregionen ein chirurgischer Eingriff Abhilfe schaffen. Dabei werden die Nervenbahnen auf einer bestimmten Höhe unterbrochen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass unschöne Narben zurückbleiben oder dass die Behandlung nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt ist. Durchführen lassen sollte man sie nur bei einem Chirurgen, der viel Erfahrung damit hat.
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