Eine Frau kratzt sich am Arm.
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Krätze: Parasiten, die unter die Haut gehen

In letzter Zeit häuften sich Berichterstattungen zur Verbreitung von Krätze, auch Scabies genannt. Es handelt sich dabei um eine Infektionskrankheit der Haut, die von Parasiten verursacht wird. Wie gefährlich ist Krätze und wie kann man sich schützen?


Ein seltsamer, roter Ausschlag auf der Haut, der besonders in der Nacht stark juckt oder brennt: ein mögliches Anzeichen von Krätze. Für die Hautveränderungen verantwortlich sind winzig kleine Tiere, die Krätzemilben. Sie ernähren sich von Hautschuppen des Menschen und dringen deshalb in die obersten Hautschichten ein, wo sie kleine Gänge graben, sich fortpflanzen, und ihre Eier ablegen. Die Folge: Die infizierten Hautstellen jucken stark, es bilden sich kleine rote Bläschen oder Pusteln und zum Teil sind sogar die unter der Haut liegenden Gänge sichtbar. Besonders häufig betroffen sind Fingerzwischenräume, Handgelenke oder das Gesäss.

Wie steckt man sich an?

Die Ansteckung erfolgt in den meisten Fällen über engen Hautkontakt. Die Tierchen können sich nicht so schnell bewegen und sind sehr klein, weshalb der Kontakt über mehrere Minuten gewährleistet sein muss. Kurze Berührungen, wie Umarmungen oder Händeschütteln, reichen meistens nicht aus. Die Übertragungen erfolgen oft zwischen Eltern und ihren Kindern oder zwischen Paaren.

Auch kann man kann sich über Textilien anstecken, die mit einer infizierten Person geteilt wurden, wie zum Beispiel Bettwäsche, Kleidung oder Sitzbezüge im öffentlichen Verkehr. Dass Menschen tendenziell mehr reisen und in Hotelbetten oder sonst geteilten Übernachtungsmöglichkeiten schlafen, hat zur stärkeren Verbreitung von Krätze in den vergangenen Jahren beigetragen. Ohne den Menschen als Wirt können die Parasiten nur etwa 48 Stunden überleben, somit sind die Ansteckungen über Textilien deutlich seltener.

Wie wird man die Tierchen wieder los?

Die Hautkrankheit galt als fast ausgestorben – in den letzten Jahren sind in der Schweiz aber vermehrt Fälle aufgetaucht. Eine Infektion ist nicht gefährlich, aber für Betroffene insbesondere wegen des Juckreizes sehr lästig. Die Behandlung von Krätze sieht folgendermassen aus:

  • Medizinisches Fachpersonal stellt die Diagnose mithilfe eines Dermatoskops und verschreibt ein passendes Medikament. Meistens erfolgt die Behandlung mit einer Crème für die äussere Anwendung und mit Tabletten zum Einnehmen.
  • Alle Personen im gleichen Haushalt werden gleichzeitig mit dem Medikament behandelt, damit die Krätze auch sicher nicht auf einen anderen Wirt überspringen kann.
  • Alle Textilien, mit denen man über einen längeren Zeitraum in Berührung gekommen ist, sollten entweder 60° gewaschen (Kleidung, Bettwäsche etc.), für eine Woche luftdicht in Plastik eingepackt (nicht waschbare Wäsche) oder mit Milbenspray behandelt werden (Sofa, Autositze, etc).
  • Vor dem Start der Behandlung unbedingt die Nägel schneiden, damit die Tierchen nicht unter den Nägeln bleiben.

Nachsorge

Nach der Behandlung sollte man unbedingt gut beobachten, ob es erneut zu Juckreizen bei sich selbst oder jemand anderem im gleichen Haushalt gekommen ist. Bei Unsicherheiten lohnt es sich, die Haut erneut einer Fachperson zu zeigen. santé24 bietet dermatologische Beratungen für SWICA-Versicherte an. Zudem arbeitet SWICA mit der Plattform OnlineDoctor zusammen, auf der Versicherte ihre Hautprobleme von Fachärztinnen und Fachärzten beurteilen lassen können.

Für SWICA-Versicherte: santé24 und Benecura

Bei weiteren Fragen rund um die Gesundheit steht SWICA-Versicherten die Onlinepraxis von santé24 unter der Nummer +41 44 404 86 86 kostenlos zur Verfügung. Eine Praxisbewilligung für Telemedizin ermöglicht es den Ärztinnen und Ärzten von santé24, bei telemedizinisch geeigneten Krankheitsbildern weiterführende ärztliche Leistungen zu erbringen.

Mit der medizinischen App Benecura können SWICA-Versicherte bei Krankheitssymptomen einen digitalen SymptomCheck durchführen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Bei einem anschliessenden Telefonat mit santé24 entscheiden die Versicherten im Einzelfall selber, ob sie die im SymptomCheck gemachten Angaben santé24 freigeben möchten.

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