Leben mit Achtsamkeit

Achtsamkeitstraining ist eine Meditationspraxis, welche bezweckt, die volle Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken. Es geht also darum, geistesgegenwärtig zu sein und gleichzeitig loszulassen. Wie Sie dies auch in einem eher hektischen Alltag üben können, möchten wir Ihnen nun erläutern.

Pausen dankbar annehmen

Sie fahren auf eine Ampel zu und diese wechselt auf rot. Was ist Ihr erster Gedanke und wie ist Ihre Gefühlslage, wenn Sie an diese Situation denken? Sind Sie angespannt? Wütend? Wertend? «Die doofe Ampel hat doch nur darauf gewartet, dass ich auf sie zufahre!» oder «Mist! Das passiert mir immer, vor allem, wenn ich bereits spät dran bin.»

Kommt Ihnen das bekannt vor? Wie wäre es, wenn Sie stattdessen die rote Ampel als willkommene Pause in Ihrem Leben nützen? Ein, zweimal tief durchatmen und daran denken, wofür Sie im Leben dankbar sein dürfen? Diese Übung ist nicht nur für rote Ampeln gedacht, sondern auch für das Auf-den-Zug-Warten oder das Schlange-Stehen im Supermarkt. Sie können jede Pause im Leben als das Annehmen, was sie ist: Eine willkommene, kurze Ruhephase für Sie persönlich.

Wahrnehmung mit allen Sinnen

Vielleicht erkennen Sie sich in diesem Alltagsmoment wieder: Sie kennen einige Orte Ihres Lebens wie Ihre Westentasche. Nach einiger Zeit fällt Ihnen an einem sonst so bekannten Ort etwas Neues auf, beispielsweise eine neue Lampe in der Wohnung Ihrer Freundin. Freudvoll sprechen Sie die Freundin darauf an und fragen, seit wann sie im Besitz dieser schönen Lampe sei. Die Freundin beginnt zu lachen und antwortet, dass diese Lampe bereits seit drei Jahren an genau diesem Ort hänge.

Unser Gehirn kann sehr gekonnt «unwichtige Dinge» ausblenden. Dies geschieht automatisch und macht unser Leben einfacher, da wir nicht zu viele Informationen aufs Mal erhalten. Auch wenn diese Eigenschaft unseres Gehirns praktisch ist, kann es guttun, sie einmal gezielt auszuschalten: Wenn Sie spazieren gehen, achten Sie einmal auf jeden Ihrer Sinne. Nehmen Sie bewusst die Informationen auf, die Sie über den gewählten Sinneskanal erhalten. Was sehen Sie? Was hören Sie? Was riechen Sie? Was fühlen Sie? Was schmecken Sie im Mund? Was spüren Sie?

Wünsche denken

Oftmals haben wir eine sehr negative Wahrnehmung und Denkweise von unserem Leben. «Ich habe zu viel Stress bei der Arbeit.», «Oje, heute muss ich wieder zu den Schwiegereltern auf Besuch.», «Der Prüfungsstoff ist so schwierig, das schaffe ich nie!», und so weiter.

Haben Sie sich hingegen einmal überlegt, was Sie möchten? Das sollten Sie ausprobieren, denn positive Formulierungen helfen – auch wenn Sie sie nur denken. Machen wir ein Experiment. Sagen Sie sich morgens beim Aufstehen: «Heute möchte ich meinen Tag voller Freude verbringen.» Tun Sie dies nicht nur einmal. Nutzen Sie eine persönliche, positive Formulierung eine Woche lang. Sagen Sie sich diese jeden Tag, wenn Sie aufstehen. Seien Sie offen dafür, was dieses kleine Experiment mit Ihnen macht.

Wir hoffen, dass Sie nach dem Lesen einige neue Eindrücke in Ihrem Leben sammeln werden, welche Sie bereichern. Und natürlich, dass Sie die vorgestellten Übungen unterstützen, Ihr Leben positiv zu entschleunigen.