In der Schweiz leiden zwischen zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung an Migräne. Doch was genau unterscheidet die neurologische Erkrankung von Kopfschmerzen, was kann man gegen sie machen oder lässt sie sich sogar verhindern? Der Gesundheitstipp hat Antworten auf diese Fragen.
Anfälle von oft einseitig und pochenden oder pulsierenden Kopfschmerzen – Migräne ist hierzulande sehr verbreitet. Dabei sind Frauen doppelt so häufig von der Erkrankung betroffen als Männer. Wie sich die Kopfschmerz-Attacken äussern, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch.
Kopfschmerzen vs. Migräne
Ob es sich um Kopfschmerzen oder eine Migräne handelt, lässt sich am Schmerz feststellen. So fühlen sich Spannungskopfschmerzen eher dumpf oder drückend an. Bei einer Migräne ist der Schmerz mit einem Presslufthammer hinter der Schläfe vergleichbar. Während man «normale» Kopfschmerzen oftmals über den gesamten Schädel spürt, zeichnet sich eine Migräne grundsätzlich eher durch einen einseitigen Schmerz aus.
Typischerweise wird eine Migräne durch unterschiedliche Nebenerscheinungen begleitet, die je nach betroffener Person sehr unterschiedlich ausfallen können. Zu einer klassischen Migräne gehören mitunter heftige Kopfschmerzen begleitet von Übelkeit sowie Lärm-, Licht- und Geruchsempfindlichkeit.
Das hilft gegen die Schmerzen
Kündigt sich eine Migräne an, sollte man möglichst rasch entsprechende Medikamente zu sich nehmen. Das können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder spezielle Migräne-Medikamente sein. Halten die Schmerzen länger an oder wiederholen sich regelmässig, sollte man die Hausarztpraxis aufsuchen, um der Ursache der Kopfschmerzen auf den Grund gehen und eine etwaige schlimmere Erkrankung ausschliessen zu können. Eltern sollten mit ihrem Kind, das unter Migräneanfällen oder chronischen Kopfschmerzen leidet, in jedem Fall eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.
Diese Therapien gibt es
Damit Migränen der Vergangenheit angehören, gibt es für Betroffene verschiedene Therapien. Nachfolgend eine Auswahl:
- Occipitalis-Nervenstimulation (ONS)
Bei dieser Therapie werden Elektroden nahe der Okzipitalnerven an der Basis des Kopfs unter die Haut implantiert. Eine ebenfalls implantierte Batterie gibt elektrische Impulse ab, wodurch die Nerven via die Elektroden stimuliert werden. Folglich wird der Schmerz als Kribbeln oder Taubheitsgefühl empfunden. - Botox
Das Nervengift kann dabei helfen, Migräne vorzubeugen. Hierfür wird das Botox in bestimmte Kopf- und Halsmuskeln injiziert. Da Botox in der Schweiz nicht zugelassen ist, bedarf dessen Anwendung unbedingt einer Kostengutsprache. - Akupunktur
Die Heilmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kann neben der prophylaktischen auch zur akuten Behandlung von Migräne zum Einsatz kommen. Das Setzen der Nadeln an den rund 400 Akupunkturpunkten löst unter anderem Verspannungen. Für eine effektive Migränebehandlung empfiehlt sich diese Therapieform über eine längere Zeitdauer.
Wichtig für Migräne-Betroffene sind regelmässige Mahlzeiten und ein geregelter Schlafrhythmus. Zudem kann Ausdauersport und /oder Krafttraining eine vorbeugende Wirkung haben. Wer also zum Beispiel regelmässige Jogging-Runden in seinen Alltag einbaut, tut nicht nur dem Körper etwas zugute, sondern auch dem Kopf.
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