Wenn die Haut juckt und brennt: Neurodermitis ist extrem lästig, aber nicht ansteckend.
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Neurodermitis

Wenn die Haut juckt und brennt. Wie können Sie Beschwerden lindern?

Kennen Sie dieses Jucken und Brennen auf der Haut? Oder ist jemand aus Ihrer Familie betroffen? Lesen Sie hier, um was es sich bei einer Neurodermitis handelt und wie Sie Beschwerden lindern können.

Die Neurodermitis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen. Sie beginnt vorwiegend in den ersten zwei Lebensjahren. Bei einigen Kindern verschwinden die Symptome nach zirka drei Jahren wieder. Es kann aber auch sein, dass die Haut-Krankheit weiter besteht und die Betroffenen bis ins Erwachsenenalter damit konfrontiert werden. In einigen Fällen kann die Neurodermitis auch erst im Erwachsenenalter ausbrechen.

Bei Kleinkindern beginnt die Neurodermitis beinahe immer im Gesicht, am Nacken und an den Seiten der Arme und Beine. Bei älteren Kindern und Erwachsenen sind zuerst die Arm- und Kniebeugen, die Handgelenke und die Waden betroffen.

Wichtig zu wissen ist, dass Neurodermitis nicht ansteckend ist.

Welche Symptome können auftreten?

  • Sehr trockene und empfindliche Haut
  • Starker und anhaltender Juckreiz Achtung: Kratzen kann die Haut verletzen. So können Erreger leichter in den Körper eindringen, was zu Ekzembildung führen kann.
  • Ekzeme – gerötete, schuppige und nässende Hautstellen

Die häufigste Ursache einer Neurodermitis ist die vererbte Veranlagung. Das heisst, wenn ein oder beide Elternteile an einer Allergie leiden, besteht für das Kind ein erhöhtes Risiko, an einer Neurodermitis oder einer Allergie zu erkranken. Ob die Erkrankung aber ausbricht, ist von weiteren Faktoren abhängig:

  • Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel wie Kuhmilch oder Nüsse
  • Hausstaubmilben, Pollen oder Tierhaare
  • Stress, wie zum Beispiel beim Zahnen, eine fremden Umgebung oder Lärm
  • Kleider aus Wolle, Chlorwasser oder Tabakrauch können die Haut ebenfalls reizen

Was tun bei einer bestehenden Neurodermitis?

Die Neurodermitis tritt in Schüben auf. Um solchen Schüben vorzubeugen:

  • Basispflegen: Haut täglich mit fett- und feuchtigkeitshaltigen Cremen pflegen.
  • Rückfetten: Nach jedem Baden oder Duschen sollte die Haut eingecremt werden.
  • Vermeiden Sie Schwitzen durch enge Kleider, Bettwäsche oder erhöhte Zimmertemperatur.
  • Kleider sollten die ganze Haut bedecken. Nachts eventuell Baumwollhandschuhe anziehen. Das schützt die Haut vor Kratz-Attacken.
  • Nägel kurz schneiden und bei starken Kratz-Attacken Baumwollhandschuhe anziehen, damit die Haut beim Kratzen möglichst heil bleibt.
  • Betroffene keinem Tabakrauch aussetzen, das kann die Haut unnötig reizen.
  • Auslösende Faktoren meiden (zum Beispiel Tierhaare, Hausstaubmilben, Chlor)
  • Einschlafrituale: damit die betroffene Person entspannt ins Bett geht. Zum Beispiel eine Massage, kleinere Kinder wiegen oder schaukeln.

Was können Sie bei einer akuten Juckreizattacke tun?

  • Cremen Sie die betroffenen Stellen mit einer feuchtigkeitshaltigen Creme ein (am Besten im Kühlschrank lagern. Die Kühlung hilft gegen den Juckreiz).
  • Kühlen: kühle Umschläge oder betroffene Stelle unter kaltes fliessendes Wasser halten, kühle Luft, Eisbeutel (mit Handtuch umwickeln, damit es nicht zu kalt wird).
  • Umschläge oder Bad mit kaltem Schwarztee. Schwarztee wirkt leicht austrocknend, entzündungshemmend und lindert den Juckreiz. Dafür den Schwarztee 10 Minuten ziehen lassen. Als kalte oder lauwarme Umschläge auf die betroffenen Hautstellen legen. Oder Tee und einen Esslöffel Öl als Badezusatz verwenden.
  • Statt Kratzen: Kneifen, Kneten, Streicheln, Klopfen, Reiben oder Drücken. Die Haut um die juckende Stelle herum kratzen oder etwas anderes kratzen (Stofftier, Holzklotz). In ein Kissen schlagen, stampfen oder Juckreiz herausbrüllen.

Wenn die Haut stark gerötet und aufgekratzt ist oder sich Ekzeme bilden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen!

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