Okara ist das Fruchtfleisch der Sojabohne. Bei der Herstellung von Sojaprodukten bleibt Okara als Nebenprodukt zurück. Es ist geschmacksneutral, ballaststoffreich, eiweissreich und kann gut in der Küche verarbeitet werden.
Soja und Okara
Jedes Jahr bleiben bei der Produktion von Tofu tausend Tonnen Okara als Rückstand zurück. Bei der Herstellung von Tofu werden die Sojabohnen in Wasser eingelegt. Anschliessend gekocht, püriert und dann gepresst. Dabei entsteht die Grundzutat für Tofu – die Sojamilch. Zurück bleibt Okara – das gepresste Sojabohnenpürée. Wenn ein Kilo Tofu hergestellt wird, ergibt dies ein Kilo Okara. Meist findet Okara keine Verwendung in der Küche und wird als Abfallprodukt zu Tierfutter verarbeitet oder in Biogasanlagen zur Energieverwendung verwertet.
Okara in der Küche
Okara könnte in der Küche jedoch sehr vielseitig eingesetzt werden. Im Müesli, Saucen und Aufstrichen oder getrocknet als „Brösmeli“ zum Panieren. In der veganen Ernährung gilt Okara auch als Ei-Ersatz, dank der Eigenschaften als geeignetes Bindemittel. Eine Schwäche ist die schnelle Verderblichkeit, dies ist auch mit ein Grund, weshalb Okara bis jetzt nicht im grossen Stil in der Lebensmittelproduktion verarbeitet wird. Aufgrund der fasrigen Struktur eignet sich das Sojaprodukt auch nicht für jede Zubereitung.
Sojabohne und Nachhaltigkeit
Nebst der schwierigen Akzeptanz von Okara in der Küche, hat die Sojabohne im Allgemeinen einen schlechten Ruf und gerät immer wieder in die Schlagzeilen – dies nicht ganz zu unrecht. Viele Regenwaldfläche fällt dem Anbau von Soja zum Opfer und in der Bewirtschaftung der Böden werden Pestizide eingesetzt. Umso wichtiger, dass die ganze Pflanze verarbeitet wird und Tofu aus unserer Umgebung gekauft wird. Wussten Sie, dass Tofu auch in der Schweiz hergestellt wird? Werfen Sie einen Blick und lassen Sie sich überraschen. Die Okara Produkte bekommen Sie zum Beispiel auch bei farmy.ch.
Okara und Nachfrage
Bis jetzt hat das hochwertige Okara den Sprung in unsere heimischen Küchen noch nicht geschafft und ist aufgrund der fehlenden Nachfrage auch nicht überall erhältlich. Es wäre aber zu wünschen, dass die vielen Tonnen des wertvollen „Foodwaste“ in Zukunft zu Lebensmittel verarbeitet werden und sich die Akzeptanz erhöht. Der Gourmet-Koch Bruno Wüthrich hat bereits einen ersten wichtigen Schritt unternommen und in diesem Frühling ein Kochbuch mit dem Titel „Alles OKara“ herausgegeben.
Wir wünschen Ihnen „En Guete“ mit einer abwechslungsreichen, nachhaltigen und genussvollen Küche!
Nebenprotukte im Allgemeinen
Ich finde es sehr schlimm dass wir div. Nebenprodukte- Abfallprodukte- einfach so wegschmeissen und der Hunger in der Welt immer grösser wird. Etwas ähnlichen ist bei den Hühnern zu sehen die nach der Eierproduktion einfach gekillt werden. Filets etc. müssen noch viel teurer werden bis wir uns auch wieder auf andere Produkte besinnen. Alle Schweinsfüsse nach China exportieren statt selber essen. Reklame machen für Bier im Migros statt statt auf gesunde und nachhaltige - Abfallprodukt hinweisen-