Die Tatsache, dass die Schweiz nicht zu EU gehört, kann man gutheissen oder nicht. Ein Bereich, in dem sie öfters zu Missstimmungen führt, ist der Versand- und Internethandel. Denn Waren in die Schweiz liefern zu lassen, ist oft mit immensen Mehrkosten verbunden –
wenn es überhaupt möglich ist.
Grund dafür sind hohe Einfuhrzölle. So kann ein Einkauf über knapp 70 Franken, der beispielsweise bei einem deutschen Händler getätigt wird, in der Realität plötzlich knapp das Doppelte kosten. Die Preisersparnisse, die ausländische Versandhäuser im Vergleich zu ihren Schweizer Pendants oft bieten, sind damit hinfällig.
Deutsche Lieferadressen schaffen Abhilfe
Wohnt man an der Grenze zu Frankreich oder Österreich, kann man dieses Problem umgehen, indem man sich Pakte an eine grenznahe Postfiliale liefern lässt, um sie dort abzuholen. Für diejenigen, die entlang der deutschen Grenze wohnen, gibt es diese Möglichkeit allerdings nicht, da die deutsche Post seit Längerem keine „poste restante“ mehr anbietet.
Dieses Problem haben allerdings diverse Dienstleister erkannt und bieten nun einen speziellen Service für Schweizer an. Diese lassen sich Pakete nicht mehr an die eigene Adresse liefern, sondern an die der jeweiligen Firma. Dort werden sie gegen eine kleine Gebühr eingelagert und können persönlich abgeholt werden.
Viele Schweizer nutzen diese Dienstleistung
Diese Dienstleistung wird selbstredend gerne angenommen. Unternehmen wie MyPaketshop oder Lieferadresse Konstanz haben mittlerweile mehrere tausend Kunden – Tendenz steigend. Um den Service in Anspruch zu nehmen, muss man sich lediglich registrieren und erhält dann die alternative Lieferadresse.
Auch bei denjenigen Schweizern, die weiter weg von der Grenze wohnen, kommt das Geschäftsmodell gut an. Oft lohnen sich wegen der Ersparnis auch längere Fahrten, oder sie nehmen einen zusätzlichen Dienstleister wie Paketdiscount in Anspruch, der die Sendungen in Deutschland abholt und dann per Schweizer Post weiter schickt.
Was man bei der Einfuhr beachten muss
Ab einem Warenwert von 66 Franken muss man für die eingeführten Pakete Mehrwertsteuer zahlen. Es gibt allerdings im Moment Überlegungen, diesen Betrag auf 132 Franken anzuheben. Sparen kann man sich aber in den meisten Fällen die deutsche Mehrwertsteuer, da man sie sich oftmals rückerstatten lassen kann. Große Versandhäuser wie Amazon bieten diese Rückzahlung immer an, bei kleineren Händlern sollte man im Vorfeld klären, inwieweit das möglich ist.
Da die deutsche Mehrwertsteuer bei 19% liegt und damit die schweizerische deutlich übersteigt, lässt sich auf diesem Weg auf jeden Fall Geld sparen, auch dann, wenn beim Import Steuern fällig werden.
Was den Zoll angeht gelten die allgemeinen Bestimmungen. Bis zu einem Nettowarenwert von 300 Franken sind die eingeführten Sendungen zollfrei, alles, was darüber hinaus geht, muss verzollt werden. Sonderregelungen gelten für Tabakwaren (bis zu 250 Zigaretten oder Zigarren), Fleisch (bis zu einem Kilo) und Alkohol (bis zu fünf Liter bei leichtalkoholischen Getränken bis 18%, bis zu einem Liter bei hochprozentigeren Getränken).
Auch als Schweizer von niedrigeren Preisen profitieren
Dank dieser Dienstleister, die sich mittlerweile in fast allen Grenzorten befinden, können also auch Schweizer von den niedrigeren Preisen im umgebenden Ausland profitieren, ohne sich über hohe Zusatzgebühren ärgern zu müssen. So lange man sich an die Einfuhrbestimmungen hält, kann man auch rechtlich keine Probleme bekommen und so absolut legal sehr viel Geld sparen.
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