Panikattacken: Wenn die Angst einen überrollt
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Panikattacken: Wenn die Angst einen überrollt

Hoher Puls, Schwitzen, Schwindel: Was sich eher nach den körperlichen Reaktionen bei einer Kletterpartie anhört, erleben gewisse Menschen im normalen Alltag. Die Rede ist von Panikattacken. Die starken Angstzustände kommen aus dem Nichts und sind meistens nach wenigen Minuten wieder vorbei. Trotzdem müssen Panikattacken unbedingt ernst genommen werden.


Plötzlich ist es da: Ein Gefühl der Angst, dass so gross und überwältigend ist, dass es einem den Boden unter den Füssen wegzieht. Begleitet wird die Angst von Symptomen wie Herzklopfen, Atemnot oder Schwindel. Und bereits kurze Zeit später ist der Schreck vorbei und Betroffene bleiben hilflos zurück.

Je nach Person können die körperlichen Reaktionen einer Panikattacke so heftig wahrgenommen werden, dass Betroffene glauben, sie erlitten einen Herzinfarkt. Oft werden die Symptome aber deutlich intensiver erlebt, als sie eigentlich sind. Schuld dafür ist die emotionale Bewertung der körperlichen Reaktion: Der erhöhte Puls während einer Panikattacke kann durch die betroffene Person durch den Stress der Panikattacke als Herzinfarkt eingestuft werden, obwohl über ein EKG kein tatsächliches Herzrasen nachgewiesen werden könnte.

Kein klarer Auslöser

So unterschiedlich wie der Verlauf von Panikattacken sind auch die Auslöser davon – wenn es überhaupt welche gibt. Panikattacken treten nämlich auch ohne gut erklärbaren Grund auf. Gewisse Umstände, wie beispielsweise überfüllte Orte, Lärm oder das Gefühl, eingeschlossen zu sein, erhöhen das Risiko. Auch ist bekannt, dass Menschen mit bestimmten Erkrankungen wie Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen oder bestimmten Phobien ein höheres Risiko für Panikattacken haben.
Schätzungsweise erleben zwei bis drei Prozent der Bevölkerung einmal oder mehrmals in ihrem Leben eine Panikattacke. Frauen sind tendenziell etwas häufiger betroffen als Männer. Am häufigsten treten Panikattacken vom späten Teenageralter bis ins 30. Lebensjahr auf.

Was kann man im Ernstfall tun?

Es gibt einige Schritte, die Betroffene beim Erleben einer Panikattacke tun können, um die Symptome zu lindern:

  • Eine tiefe, langsame und kontrollierte Atmung, so dass sich der Bauch hebt und senkt: So wird der Sauerstofffluss im Körper erhöht und der Puls gesenkt
  • Versuchen, die Gedanken zu beruhigen und zu ordnen: indem man an eine positive Sache, wie beispielsweise die letzten Ferien oder einen guten Film, zurückdenkt
  • Einen Ort aufsuchen, der einem gut tut: Einen Spaziergang an der frischen Luft, zum Beispiel im Wald, kann eine beruhigende Wirkung haben 

Online-Selbsthilfe-Training von SWICA

Es ist wichtig zu betonen, dass Panikattacken behandelbar sind und sich auch wieder verlieren können, auch wenn sie sehr unangenehm und beängstigend wahrgenommen werden. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist, über eine Panikattacke zu sprechen. So können mögliche Auslöser erkannt werden. Wichtig ist jedoch, dass Betroffene lernen können, wie panikauslösenden Situationen oder Symptome bewältigt werden können. SWICA bietet ein begleitetes Online-Selbsthilfe Training für Versicherte, die mit Angstzuständen oder Panikattacken konfrontiert sind. Dabei lernen Betroffene langfristige Strategien, um die eigene mentale Gesundheit zu fördern. Mehr Informationen dazu und zahlreiche weitere Online-Trainings gibt es hier: Online-Selbsthilfe-Trainings mit santé24-Coach.

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