Viele Frauen wünschen sich eine natürliche Geburt, möchten miterleben, wie der Nachwuchs auf die Welt kommt. Doch in manchen Fällen ist das aus medizinischen Gründen nicht möglich. Wenn das Baby beispielsweise zu gross ist oder eine falsche Position in der Gebärmutter eingenommen hat, ist ein Kaiserschnitt für Mutter und Kind sicherer. Nach der Geburt muss sich die Mutter von den Strapazen erholen, erst danach sollte sie das Thema Rückbildung angehen. Doch worauf sollten Frauen dabei achten?
Schwangerschaft belastet Beckenbodenmuskulatur
Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper, denn er muss Platz für das Baby schaffen. Das Gewebe und die Knorpelverbindungen werden weicher, das Becken weitet sich. Die Beckenbodenmuskulatur und die Bauchmuskulatur werden jetzt stark beansprucht. Sie müssen nicht mehr nur die Bauchorgane der Mutter tragen, sondern auch das Gewicht des Babys. Während der Schwangerschaft wächst die Gebärmutter und wiegt am Ende rund 1 Kilogramm. In den Wochen nach der Geburt schrumpft sie und erreicht nach ein paar Wochen wieder ihre ursprünglichen Ausmaße.
Nach der Geburt verändert sich auch der Hormonhaushalt der Mutter. Während der Körper in der Schwangerschaft vermehrt Östrogen und Progesteron ausgeschüttet hat, produziert er nun Oxytocin beim Stillen. Dadurch wird der Milchfluss angeregt und die Wundheilung der Gebärmutter unterstützt. Doch das allein reicht nicht aus. Auch die Mutter kann die Rückbildung vorantreiben und ihren Körper aktiv bei der Heilung unterstützen.
Kaiserschnittnarben müssen heilen
Eine Methode ist die sogenannte Rückbildungsgymnastik, mithilfe der man den Beckenboden nach der Geburt wieder kräftigen kann. Doch bevor sich die frischgebackene Mama ins Sportoutfit stürzt, sollte sie bedenken, dass ein Kaiserschnitt ein schwerer operativer Eingriff ist. Der Schnitt geht durch mehrere Hautschichten und die Narbe verheilt langsam. Auch die Narkose-Medikamente muss der Körper abbauen.
Da der Körper das beschädigte Gewebe durch neues ersetzt, ist die Haut im betroffenen Bereich noch nicht so elastisch. Mütter, die ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht haben, sollten deshalb mindestens 12 Wochen warten, bis sie mit der Rückbildungsgymnastik beginnen. Die Schonzeit ist deutlich länger als bei Müttern, die ihr Kind mit einer natürlichen Geburt zur Welt gebracht haben; sie können ein paar Wochen früher mit der Gymnastik beginnen.
Tipps für den Alltag
Auch wenn man das Wochenbett viel im Liegen verbringt, sollte man Bewegungen wie das Aufstehen bewusst durchführen, damit sich der Körper nicht verkrampft. Husten und Niesen kann man als natürliche Reflexe des Körpers für das leichte Anspannen des Beckenbodens nutzen und den Körper durch das Stützen des Bauches mit der Hand unterstützen. Damit man nicht unnötig Druck im Bauch bei Toilettengängen aufbaut, sollte man auf eine gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten.
Nach 12 Wochen kann man mit der eigentlichen Rückbildung beginnen. Als leichter Einstieg empfiehlt es sich, kurze Anspannungs- und Atemübungen durchzuführen. Dadurch werden die Narben nicht überansprucht und das Gewebe kann langsam elastischer werden. Danach kann man den Beckenboden mit gezielten Übungen trainieren. Dazu zählen etwa das Anspannen und Anheben des Beckenbodens. Auch Entspannungsphasen sind wichtig, auch wenn die Rückbildung für viele Mütter nicht schnell genug gehen kann. Doch eine Überlastung hilft weder dem Körper noch dem Nachwuchs. Die ersten Wochen nach der Geburt sind wichtig für die Mutter-Kind-Bindung und diese Zeit sollte man auch genießen und bewusst wahrnehmen. Schließlich werden die Kleinen viel zu schnell groß.
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