Es hört sich an wie im Märchen: Schlank werden, während Sie ruhig schlummern. Das verspricht eine Diät, die von Detlef Pape entwickelt wurde. 2006 erschien sein Buch mit dem verlockenden Titel „Schlank im Schlaf“. Mittlerweile gibt es zahlreiche Varianten. Im Zentrum stehen Ihr Biorhythmus und der Insulinspiegel.
Insulin ist ein Hormon, das der Körper nach einer Mahlzeit mit Kohlenhydraten ausschüttet. Es ermöglicht, dass der Zucker, aus dem die Kohlenhydrate bestehen, in die Zellen aufgenommen werden können. Dort wird der Zucker entweder gebraucht oder gespeichert. Der Körper ist also in einer Aufbauphase. Da aus energetischen Gründen Auf- und Abbau niemals gleichzeitig stattfinden, baut der Körper in dieser Zeit nicht ab, auch kein Fett. Soll heissen, wenn wir Insulin im Körper haben, ist der Fettabbau für eine gewisse Zeit gehemmt. Auf dieser Erkenntnis basiert die „Schlank im Schlaf“ – Diät. Mit der Insulin-Trennkost soll der Insulinspiegel im Körper möglichst tief gehalten werden, damit die Fettverbrennung gut ablaufen kann.
Der Mahlzeitenrhythmus und die Menüzusammenstellung sind hierzu klar definiert. Es sind drei Mahlzeiten pro Tag erlaubt, zwischen welchen ein Abstand von mindestens 5 Stunden liegen soll. In diesen Pausen sind nur Wasser, ungesüsste Tees und Kaffee erlaubt.
Das Frühstück enthält ausschliesslich Kohlenhydrate, also Müsli, Brot oder Früchte. Diese sind am Abend verboten, hier darf nur Eiweiss und Gemüse gegessen werden. Am Mittag ist eine Mischkost, also Kohlenhydrate und Eiweiss, erlaubt.
Um die Muskelmasse beizubehalten, rät das Buch zu Ausdauer- und Muskelsport. Sport vor dem Frühstück oder am Abend soll die Fettverbrennungsphase in der Nacht zusätzlich verstärken.
Sie sehen, ganz so einfach wie es klingt, ist Abnehmen mit dieser Diät nicht. Auch hier bedarf es körperlicher Aktivität und viel Disziplin, die Vorgaben einzuhalten. Das Frühstück wird eingeschränkt, indem Milchprodukte, wie Milch zum Müsli, Joghurt oder alle Varianten von Milchkaffee, also Cappuccino und Co., nicht erlaubt sind, da diese auch Protein enthalten. Das Abendessen ist ebenso gewöhnungsbedürftig, da das „Kohlenhydratverbot“ starke Einschränkungen bei der Auswahl erfordert. Ein weiterer Knackpunkt könnten die relativ langen Pausen zwischen den Mahlzeiten sein, eine mögliche Falle für Heisshungerattacken!
Positiv ist nebst der Empfehlung zum Sport, dass allgemein keine Lebensmittel verboten sind, was eine Ausgewogenheit möglich macht.
Schlussendlich kommt es aber auf die Summe der Kilokalorien an, die Sie pro Tag essen und nicht, zu welcher Uhrzeit Sie diese zu sich nehmen.
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