Sexualität 3

Arm, Ohren, Fuss, Oberschenkel, Gesäss und Rücken. Körperteile, welche wir ohne zu Erröten und ohne Scham benennen und davon erzählen. Wenn es jedoch um die Vulva oder den Penis geht, dann stocken die Erwachsenen oft und es werden Namen wie Mumu, Schnäbi, Pimpeli oder ähnliche Wörter dafür benutzt. Wenn wir dieses Schema weiterhin anwenden, werden diese Körperteile immer speziell bleiben. 

Dass Erwachsene solche Übernamen oder andere Bezeichnungen für die Genitalien verwenden, hängt mit unserem erwachsenen Schamgefühl zusammen. Genitalien sind Körperteile wie andere auch. Einziger Unterschied ist, dass wenn wir sie berühren, dann können schön kribbelige Erregungsgefühle erspürt werden. Wir setzen die  in einen sexuellen Kontext und nennen die Genitalien deshalb oft beschämt mit dem richtigen Namen. Kinder setzen diese Worte jedoch nicht automatisch in den sexuellen Kontext. Wenn Sie dies von klein auf lernen, dass auch Vulva und Penis mit dem regulären Namen benannt werden darf, fördert dies die Körperwahrnehmung der Kinder und wirkt präventiv für sexuelle Gewalt. 

«Lina die Entdeckerin» und «Bruno will hoch hinaus» sind zwei Bilderbücher, herausgegeben vom Achse Verlag, welche die Normalisierung und Enttabuisierung von Vulva, Penis und der Sexualität anstreben. Beide Bücher kosten je ungefähr 30 Schweizer Franken.
Lina begibt sich auf eine Forschungsreise und entdeckt dabei ihre Vulva. Die Reise wird unterhaltsam erzählt, es gibt viele Informationen rund um Nacktheit, das Erwachsenwerden, die Hygiene und Körperbehaarung. 
Bruno hingegen möchte gerne mit einer Rakete ins All fliegen. Dabei macht er eine Tour, bei welcher er viel über seinen Körper, besonders über den Penis und die Hoden lernt. 
Beide Bücher erklären kindergerecht, die unterschiedlichen Genitalien und benennen alle Körperteile wertefrei. 

Viel Spass beim Erklären, Entdecken und wertefreien Benennen der Genitalien.