In der Hitze der langen Sommertage sehnen sich viele nach einer Abkühlung im Wasser. Die Schweiz bietet zum Glück viele traumhafte Seen und Flüsse. Doch in offenen Gewässer ist Vorsicht geboten – besonders mit kleinen Kindern oder Personen, die nicht gut schwimmen können.
Leider sind Badeunfälle in der Schweiz keine Seltenheit. Jedes Jahr ereignen sich zahlreiche Unfälle in und um Gewässer, die nicht selten schwerwiegende Folgen haben. Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft geht jährlich von 45 Toten durch Ertrinken aus.
Ursachen für Badeunfälle
Die häufigsten Ursachen für Badeunfälle sind mangelnde Schwimmfähigkeit kombiniert mit Übermut. Viele Menschen überschätzen ihre Fähigkeiten, schwimmen zu weit hinaus ins Wasser oder springen von hohen Felsen, ohne zu wissen, ob das Wasser tief genug ist und es eine Möglichkeit gibt, wieder an Land zu kommen. Auch der Konsum von Alkohol und Drogen vor dem Baden ist eine Ursache von Badeunfällen. Zusätzlich gibt es auch natürliche Gefahren, die zu Badeunfällen führen können. Besonders gefährlich sind Strömungen, die oft unterschätzt werden. Auch plötzliche Wetterumschwünge können sich zu gefährlichen Situationen entwickeln.
Badeunfälle vermeiden
Um Badeunfälle zu vermeiden, ist es wichtig, sich an gewisse Regeln zu halten. Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft gibt folgende Regeln vor:
- Nur in ausgewiesenen Badezonen zu schwimmen und sich nicht zu weit hinaus ins Wasser zu wagen.
- Das Tragen von Schwimmwesten kann in manchen Situationen sinnvoll sein. Luftmatratzen oder Poolnudeln zählen nicht als Schwimmhilfe!
- Nie in seichte Gewässer springen. Bevor man einen Sprung ins Wasser wagt, muss immer sichergestellt sein, dass es genug tief ist. Ausserdem braucht der Körper vor einem Sprung ins Wasser Anpassungszeit an den Temperaturunterschied.
- Wer alkoholisiert ist oder unter Drogen steht, soll sich von Gewässern fernhalten.
- Lange Strecken ohne gute Abstehmöglichkeit nie alleine schwimmen.
Stimmt es, dass man mit vollen Magen nicht schwimmen sollte?
Jein. Nach dem Essen strömt mehr Blut zum Magen, um die Mahlzeit zu verdauen. Der Körper hat aber genügend Blut, um auch die anderen Organe und Muskeln mit Blut zu versorgen. Trotzdem macht es Sinn, je nach Grösse der Mahlzeit eine kurze Pause einzulegen. Man kann Schwimmen mit anderen sportlichen Aktivitäten vergleichen – die macht man auch nicht mit vollem Magen.
Baden mit Kindern
Beim Baden mit kleinen Kindern gibt es zusätzlich einige wichtige Dinge zu beachten, um ihre Sicherheit zu gewährleisten:
- Kleine Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt am oder im Wasser sein. Eine erwachsene Person in unmittelbarer Nähe muss die Kinder stets im Blick haben. Eine kurze Ablegung durchs Handy kann bereits zu viel sein.
- Schwimmflügel oder Schwimmwesten können dabei helfen, dass Kinder sicherer im Wasser sind. Allerdings sollten sie niemals als alleinige Sicherheitsmaßnahme betrachtet werden.
- Wassertemperatur: Die Wassertemperatur sollte für kleine Kinder angenehm und nicht zu kalt sein. Zudem sollten sie nicht zu lange im Wasser bleiben, da sie schnell auskühlen können. Eine Badezeit von 20 bis 30 Minuten ist ausreichend.
- Kleine Kinder sollten nur in flachen Gewässern baden, in denen es keine Strömungen gibt oder andere Gefahren lauern. Auch dann allerdings nur unter Beobachtung. Schon ein Ausrutschen und mit dem Gesicht nach unten im Wasser liegen bleiben kann zum Ertrinken führen. Auch sollten sie nicht in der Nähe von Booten oder anderen Wasserfahrzeugen schwimmen.
Neuen Kommentar hinzufügen: