Beim Energiestoffwechsel mittendrin
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Vitaminoide unter der Lupe – Teil 3

Carnitin

Als Vitaminoide werden besondere Nahrungsinhaltsstoffe bezeichnet, die nicht genau der Definition für Vitamine entsprechen. Ein gesunder Körper kann Vitaminoide in ausreichender Menge produzieren, so dass eine Zufuhr durch die Nahrung nicht notwendig ist. Falls die Eigensynthese vermindert oder gestört ist, kann eine Supplementierung solcher Substanzen sinnvoll werden.

 

Carnitin ist ein Stoff, welches unser Körper selbst aus den Aminosäuren Lysin und Methionin bilden kann. Das meiste davon ist in der Herz- und Skelettmuskulatur gespeichert. Carnitin übt eine zentrale Funktion beim Fettstoffwechsel aus. Es schleust nämlich die Fettsäuren in das Zellinnere, genauer in die Mitochondrien, wo sie für die Energieproduktion verbraucht werden. Die Mitochondrien sind unsere Energiefabriken und produzieren unser wichtigstes Energiemolekül, nämlich das Adenosin-Triphosphat – kurz ATP genannt. All unsere Organe und Muskeln verwenden ATP als Energiequelle.

Carnitin hat ausserdem eine entzündungshemmende Wirkung und unterstützt Ihr Immunsystem.

 

Carnitin in unserer Nahrung

Die wichtigsten Quelle von Carnitin sind Fleisch und Milchprodukte. Obst, Gemüse und Getreide enthalten kleine Mengen von Carnitin. Dies bedeutet, dass Menschen mit geringem Fleischkonsum vor allem auf die Eigenproduktion des Körpers angewiesen sind.

 

Wie erkennen ich einen Carnitin Mangel?

Carnitin ist kein essentieller Stoff. Dies bedeutet ein gesunder Körper kann Carnitin in ausreichender Menge produzieren. Einige Krankheiten wie zum Beispiel eine schwere Lebererkrankung können einen Carnitin Mangel zur Folge haben. In Abhängigkeit von der Ursache können Symptome wie Muskelschmerzen, Müdigkeit und Verwirrtheit auftreten. Um Sicherheit zu erlangen, kann Ihr Arzt den Carnitinspiegel meist mittels Blutuntersuchung ermitteln. Ein allfälliger Mangel lässt sich mit einer Supplementation beheben.

 

Anwendungsgebiete von Carnitin

Da Carnitin wörtlich die Fettverbrennung unterstützt, ist es naheliegend, dass es als Supplement für die Gewichtsreduktion und andererseits für die Leistungssteigerung insbesondere bei Ausdauersportler beliebt ist. In neueren Studien zeichnet sich ab, dass Carnitin möglicherweise einen leistungssteigernden Effekt erzielen kann. Es gibt jedoch noch keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Carnitin zu einer Körperfettreduktion führt.

Dank der ausserdem nachgesagten Wirkung als Radikalfänger, kann eine Supplementation allenfalls die Erholungsprozesse im Trainingsaufbau unterstützen. Da Carnitin kaum Nebenwirkungen hat, ist es nach wie vor ein populäres Supplement, das weiter untersucht wird.

Wenn Sie Carnitin ausprobieren möchten, wenden Sie sich bitte an eine Fachperson, um die für Sie optimale Dosierung zu wählen.

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