Mit wärmerem Wetter und längeren Tagen lockt der Frühling vor die Tür. Doch trotz dieser animierenden Voraussetzungen mögen sich manche nicht recht aufraffen. Wie mit der Frühlingsmüdigkeit umgehen und was dagegen hilft: Der Gesundheitstipp verrät es.
Es summt und brummt auf den Feldern, Vögel zwitschern fröhlich ihre Lieder und Blumen und Bäume wetteifern um die schönste Blütenpracht: Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. So schön dieses beschwingte Naturschauspiel zu beobachten ist, bei Menschen scheint das Frühlingserwachen laut Schätzungen Fehlanzeige, zumindest bei jeder zweiten erwachsenen Person.
Was ist los?
Als erstes vorweg: Bei Frühlingsmüdigkeit handelt es sich nicht um eine Krankheit. Es ist tatsächlich die Umstellung der Jahreszeiten, die dem Körper zusetzt. Denn während draussen das Weiss dem Grün weicht, ändert sich in uns der Bio-Rhythmus. So weiten sich wegen der neuen Temperaturverhältnisse die Blutgefässe und der Blutdruck sinkt. Überdies lässt das zunehmende Tageslicht die Hormone, die körperliche Prozesse wie Stoffwechsel, Schlaf, Antrieb, Hunger, Durst oder Wachstum steuern, verrücktspielen.
Hormonelles Durcheinander
Nach der dunkleren Jahreszeit befinden sich die Hormone Serotonin und Melatonin im Ungleichgewicht. Während die Produktion des wachhaltenden und unter anderem vom Sonnenlicht abhängigen Serotonins im Winter zurückgefahren wurde, herrschte an schlafförderndem Melatonin ein Überschuss. Folglich fühlt man sich am Ende des Winters müde und schlapp. Der Frühling mit seinen zusätzlichen Lichtstunden mischt dieses Hormonverhältnis wieder auf, der Körper von empfindlichen Personen kämpft aber in der Regel bis Ende Mai immer noch mit den (zu) hohen Melatonin-Konzentrationen. Erst danach befinden sich Serotonin und Melatonin wieder im ausbalancierten «Sommer-Modus».
Was tun?
Bis wieder Ordnung im Hormonhaushalt eingekehrt ist, braucht es vor allem eines: Zeit. Die Dauer dieser Anpassungsphase unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Gewisse spüren den Saisonwechsel überhaupt nicht, andere bekommen die volle Ladung ab. Betroffene sind dieser Tatsache jedoch nicht komplett ausgeliefert. Mit den folgenden Tipps wird die Frühlingsmüdigkeit zwar nicht komplett umgangen, aber immerhin erträglicher:
- Spazierengehen, Joggen und Velofahren an der frischen Luft im Tageslicht bringen den Kreislauf in Schwung und reduzieren die Melatonin-Produktion. Bewegung im Freien fördert die Durchblutung und die Sauerstoffzufuhr des Körpers und Gehirns, was gegen Müdigkeit und Konzentrationsmangel hilft. Das Tageslicht unterstützt zudem die Vitamin D-Produktion im Körper.
- Bei der Ernährung eventuell jetzt die geplante Fastenkur zum Abbau des Winterspecks einplanen. Nach ein paar Tagen verminderter Kalorienzufuhr wird Serotonin langsamer abgebaut und kann so zu wacherer und besserer Stimmung führen. Zu empfehlen sind jetzt eher leichtere Speisen mit viel saisonalem Obst und Gemüse als Vitamin-, Nähr- und Mineralstofflieferanten. Kohlenhydrate, Eiweiss und Fett hingegen sollten in reduzierten Mengen genossen werden.
- Viel Wasser, ungesüssten Tee oder verdünnte Fruchtsäfte trinken. Auch Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke können die Konzentration von Serotonin erhöhen – deshalb bringt eine Tasse vom Wachmacher in der Früh jeden Morgenmuffel zum Strahlen.
- Auch wenn morgens nicht sehr angenehm: Sich unter der Dusche abwechselnd mit warmem und kaltem Wasser abzuduschen, macht fit und vertreibt die Müdigkeit. Die kalte Phase der Wechseldusche sollte dabei immer von den Füssen Richtung Herz gehen. Wechselduschen zu diesem Zweck mit der Kaltwasserphase beenden.
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